Grevenbroich So schön ist der Herbst im Rhein-Kreis

Grevenbroich · Der fruchtbare Lößboden bringt vor allem im Herbst reiche Ernte. Sogar Wein und seltene Kürbiszüchtungen gedeihen in der Region.

So schön ist der Herbst im Rhein-Kreis
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Foto: Gundhild Tillmanns

Die Natur feiert den Herbst regelrecht in der niederrheinischen Heimat mit ihren feuchten und fruchtbaren Lößböden. Der Herbst ist die Erntezeit und die Zeit der satten Farben auf Feld, Acker, Blumenrabatten und natürlich in den Laubwäldern. Der Herbst ist für einen privaten Hobbywinzer aus Otzenrath auch die Zeit, wo er seine dunkelroten Trauben von den Kletter-Reben in seinem Garten erntet und zu Portwein (natürlich mit Zucker) veredelt. 80 Liter eigenen Weins hat er in guten Jahren schon aus dem eigenen Garten keltern können.

Die pralle Farbenpracht entfaltet sich in jedem Herbst auch auf den Kürbisfeldern von Jochen Roelen in Gubberath: 411 Sorten bietet er in seinem Hofladen an der Ulmenstraße bis in den November hinein aus seiner Ernte an. Und dieses Jahr ist ihm und seinem Kürbiszüchter auch wieder eine Premiere gelungen: Die schneeweiße Bischofsmütze, ein Kürbis, der in seiner Form an die Bischofshüte erinnert und dessen bisherige Züchtungen in Rot, beinahe schon kardinalsrot, waren. Eine weitere Besonderheit auf dem Spargel- und Kürbishof: Immer mehr Kürbissorten, die früher nur als Dekoration genutzt werden konnten, sind mittlerweile auch essbar. Rezepttipps liefern Roelen und seine Team im Hofladen oder auch auf seiner Homepage (www.spargelhof-roelen.de).

Herbstspaziergänge auf einem botanischen Lehrpfad bieten sich im Park von Schloss Dyck an, dessen alte Baumriesen jetzt ihr farbenfrohes Blätterkleid angelegt haben. Am Fuße der Bäume, im Moos, oder im feuchtem Grün gedeihen Speisepilze, aber auch ihre giftige Verwandtschaft. Es lohnt sich, im Park die etwas weiter vom Schloss entfernten Höhen zu erklimmen. Von da bietet sich ein imposanter Ausblick. Und dort oben ist die Natur zwar auch auf gepflegten Wegen zu durchstreifen, aber weitaus urwüchsiger als in unmittelbarer Schlossnähe. Allerdings hat das Naturerlebnis seinen Preis von neun Euro Eintritt für Erwachsene. Der Schlosspark ist in der Wintersaison außer montags täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Der Herbst ist mit noch einigen milden Sonnentagen, aber schon kühlen Nächten auch die beste Zeit, um besonders farbintensive Sonnenauf- und -untergänge zu beobachten und zu fotografieren. Dieses Vergnügen kostet zudem kein Eintrittsgeld. Wenn sich jetzt am Morgen der Nebel verzieht und die ersten Sonnenstrahlen durch die "Watte" am Himmel hindurcharbeiten, dann bieten sich oft Panoramen, die nahezu unwirklich erscheinen. Am Abend hingegen bietet der Herbsthimmel oft noch sein ganzes Farbspektrum an Gelb- und Rottönen auf, die bei Eintritt der Dunkelheit mehr und mehr ins Violette und Bläuliche wechseln. Und da trifft man nicht selten knochentrockene Realisten, die zum Beispiel auf dem Heimweg von der Arbeit an einem Feldweg anhalten, nur um den Sonnenuntergang still zu bestaunen. Der Herbst bietet hierzulande ein Genussspektrum für alle Sinne: Ob Trauben, Kürbisse, Äpfel, Waldpilze - der Reichtum an Feld-und Waldfrüchten ist so groß, wie das Angebot in den vielen heimischen Hofläden.

(NGZ)
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