Grevenbroich SPD, Grüne und Linke für Klaus Krützen

Grevenbroich · Die SPD nominierte gestern Abend ihren Bürgermeister-Kandidaten Klaus Krützen. Zeitgleich stimmten Grüne und Linke ab, auch sie wollen den 46 Jahre alten Schulleiter unterstützen. Krützen fuhr ein respektables Ergebnis ein.

 Drei Parteien stehen hinter dem Bürgermeisterkandidaten Klaus Krützen (2.v.l.). Nach der Nominierung gratulierten SPD-Parteichef Daniel Rinkert, Peter Gehrmann von den Grünen (l.) und Walter Rogel-Obermanns von den Linken.

Drei Parteien stehen hinter dem Bürgermeisterkandidaten Klaus Krützen (2.v.l.). Nach der Nominierung gratulierten SPD-Parteichef Daniel Rinkert, Peter Gehrmann von den Grünen (l.) und Walter Rogel-Obermanns von den Linken.

Foto: L. Berns

Gegen 20.50 Uhr stand das Ergebnis fest: 98 Prozent der stimmberechtigten SPD-Mitglieder waren der Meinung, dass Klaus Krützen als Bürgermeisterkandidat in den Ring steigen soll - es gab eine Gegenstimme. Noch deutlicher fiel das Ergebnis bei Grünen und Linken aus: Jeweils 100 Prozent Zustimmung erfuhr der 46-Jährige von den beiden Parteien, die ihn ebenfalls als Bürgermeister wollen. "Ein tolles Ergebnis", jubelte Krützen. Zu den Gratulanten zählten die SPD-Verwaltungschefs Erik Lierenfeld (Dormagen) und Martin Mertens (Rommerskirchen). Beide gehen davon aus, dass der Neukirchener schon bald ihr Kollege sein wird.

Unmittelbar nach seiner Nominierung will Klaus Krützen mit dem Wahlkampf beginnen. "Wir geben zehn Wochen lang Gas", kündigt er an. Speziell die Sommerferien möchte der Neukirchener für seine "Tür-zu-Tür-Aktion" nutzen. Er will an den Grevenbroicher Haustüren klingen, um sich und seine Ziele in den Stadtteilen bekannt zu machen. "Ich denke, dass in dieser Zeit etwa 5000 Besuche zu schaffen sind", meinte er. Drei bis vier Tage wird er jedem Ort widmen, um den Kontakt mit Bürgern zu suchen und mit ihnen über Probleme zu reden. "Zum Abschluss wird der rote Grill aufgestellt, damit auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt", sagt Krützen.

Die wurde bereits gestern gepflegt. Statt einer steifen Mitgliederversammlung gab es in der Elsener Zehntscheune eine Mischung aus Info- und Entertainment, zu der jeder willkommen war. Es wurde Currywurst und Bier gereicht, Nicole Kempermann von der Band "Kempes Finest" sorgte für Musik und das Dormagener Talk-Urgestein Detlev Zenk stellte den Grevenbroicher Kandidaten in einem freundschaftlich geführten Interview vor.

Krützens Kernaussage: "So wie jetzt kann es nicht weitergehen, wir brauchen dringend den personellen Neuanfang." Die Bürgermeisterin konzentriere sich seiner Meinung nach zu stark auf das Repräsentieren, vernachlässige dabei aber die Entwicklung der Kommune. Krützen will das anders machen: "Ich möchte zuhören, verstehen und verändern. Grevenbroich muss ordentlich verwaltet und wieder vernünftig gestaltet werden. Dabei will ich Betroffene zu Beteiligten machen - das ist mein Ziel." Seine wichtigsten Aufgaben: Er möchte Antworten auf die Frage des Strukturwandels finden, für eine familienfreundliche Stadt sorgen, die Finanzen in Ordnung bringen und Grevenbroich wieder zu einer festen Größe im Rhein-Kreis machen. Was der 46 Jahre alte Schulleiter nicht will: "Eine große Koalition - die wird es mit mir nicht geben."

Vor der Nominierung hatte Stadtverbandschef Daniel Rinkert die Stimmung für den Wahlkampf angeheizt. Dabei nahm er Verwaltungschefin Ursula Kwasny ins Visier, der er Ziellosigkeit attestierte und ihr vorwarf, bei wichtigen Entscheidungen umzukippen. "So geht Bürgermeister nicht", sagte Rinkert. Auch Ex-Genossin Martina Suermann, die für "Mein GV" an den Start geht, bekam ihr Fett weg. Sie stelle nur sich selbst und das Bahnhofsviertel in den Mittelpunkt, krittelte der Parteichef gegenüber der NGZ und riet: "Man muss auch über den Tellerrand hinausschauen."

(NGZ)
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