Grevenbroich Stadt braucht mehr Platz für Firmen

Grevenbroich · Die Stadt will das Gewerbegebiet an der Heinrich-Hertz-Straße in Kapellen zügig um 6,9 Hektar erweitern. Damit soll der Engpass an geeigneten Gewerbeflächen für Handwerk und mittelständische Unternehmen beseitigt werden.

 Das Gewerbegebiet im Neubaugebiet Kapellen soll um Flächen bis zur Autobahn 46 - erweitert werden. Damit wird ein Engpass beseitigt.

Das Gewerbegebiet im Neubaugebiet Kapellen soll um Flächen bis zur Autobahn 46 - erweitert werden. Damit wird ein Engpass beseitigt.

Foto: L. Berns

Die Stadt braucht dringend Grundstücke für mittelständische Unternehmen. Im Neubaugebiet Kapellen sollen dafür an der Heinrich-Hertz-Straße 6,9 Hektar Gewerbeflächen entwickelt werden. Heute soll der Planungsausschuss über die Offenlage für den Bebauungsplan-Entwurf beschließen. "Wir hoffen, dass wir Anfang 2017 dort Baurecht haben und im nächsten Jahr mit der Erschließung starten können", erklärt Ralf Müller. Der Leiter des Bürgermeisterbüros ist mit für die Wirtschaftsförderung in der Stadt zuständig.

Schon seit Jahren wächst nördlich der Straße Auf den hundert Morgen im Rahmen der Stadtentwicklungsmaßnahme (SEM) Kapellen ein Gewerbegebiet, das mittlerweile zur Erfolgsgeschichte geworden ist. "Die 14 vorhandenen Grundstücke dort sind alle verkauft", sagt Müller. In den ersten Jahren ab 2000 habe sich die Stadt bei der Vermarktung schwergetan, schließlich "gab es dort damals noch nichts zu sehen, keine Geschäfte, keine Bushaltestelle. Doch nach der Wirtschaftskrise - nach 2009 - ist die Nachfrage rapide gestiegen, und sie hält weiter an", berichtet Müller.

Rund 250 Arbeitsplätze seien dort entstanden. Mehrere Unternehmen mit zukunftsweisender Technologie haben sich niedergelassen. Beispielsweise siedelte die Firma Sirah Laser- und Plasmatechnik von Kaarst nach Kapellen um, auch der Schalltechnik- und Akustik-Spezialist TAC Akustik ist dort ansässig.

Die geplante Erweiterungsfläche liegt im Rechteck zwischen dem vorhandenen Gewerbegebiet, der Straße Vierwinden und der Autobahn 46. Für die Anbindung soll die in die Straße Auf den hundert Morgen mündende Heinrich-Hertz-Straße verlängert werden. Platz ist laut Müller für 15 bis 20 Unternehmen. "Erste Interessenten gibt es bereits." Weitere Bauabschnitte entlang der A 46 Richtung Hemmerden sind möglich, "dafür sind aber noch Gespräche mit Grundstückseigentümern erforderlich". Die zunächst geplanten 6,9 Hektar sind der Wirtschaftsförderung höchst willkommen. "Wir haben einen Flächenengpass, es mangelt an verfügbaren und geeigneten Flächen für mittelständische Unternehmen", erklärt Müller.

Die Gewerbegrundstücke an der Merkatorstraße seien vergeben, auch im Industriegebiet Ost stünden zurzeit keine Flächen zur Verfügung. In einzelnen Fällen habe die Stadt Interessenten eine Absage erteilen müssen. Die Bezirksregierung Düsseldorf geht für Grevenbroich von einem Bedarf von 61 Hektar Gewerbeflächen aus. Im Regionalplan-Entwurf sind, wie Dezernent Claus Ropertz erklärt, 103 Hektar planerisch gesichert - unter anderem 18 Hektar im Interkommunalen Gewerbegebiet mit Jüchen und zehn im Industriegebiet Ost.

Das klingt nach einer komfortablen Situation. Doch Müller gibt zu bedenken, dass diese Flächen nicht kurzfristig bebaut werden können. Nach Inkrafttreten des Regionalplans müssten erst Flächennutzungs- und Bebaungspläne erstellt und Flächen erschlossen werden.

(NGZ)
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