Grevenbroich Stadt fährt planlos zum Ideenwettbewerb

Grevenbroich · Am 9. Mai startet der Ideenwettbewerb der "Innovationsregion Rheinisches Revier". Zum Auftakt wird Grevenbroich mit dem Projekt "3E - Erft, Energie, Entwicklung" angekündigt. Für diesen Beitrag gibt es aber noch kein Konzept.

 Was kommt nach Tagebau und Kraftwerken? Nach Antworten auf diese Frage sucht die Gesellschaft "Innovationsregion Rheinisches Revier".

Was kommt nach Tagebau und Kraftwerken? Nach Antworten auf diese Frage sucht die Gesellschaft "Innovationsregion Rheinisches Revier".

Foto: L. Berns

Sieben Kommunen aus der Region werden am 9. Mai zum Ideenwettbewerb der "Innovationsregion Rheinisches Revier" (IRR) in Eschweiler erwartet. Sie sollen dort ihre Projekte zum Strukturwandel vorstellen. Auch die Stadt Grevenbroich gehört zu den Teilnehmern, sie wird revierweit mit ihrem Projekt "3E - Erft, Energie, Entwicklung" angekündigt. Diese Präsentation wird es aber nicht geben: "Wir sind noch nicht so weit", erklärt Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Sie begründet dies mit der Personalsituation im Rathaus. Dass Grevenbroich - anders als etwa die Nachbargemeinde Jüchen - noch nichts zu Papier gebracht hat, sieht die Verwaltungschefin "nicht so eng". Schließlich sei noch Zeit.

Welche Alternativen können in Zukunft zu den Arbeitsplätzen in Kraftwerken und Tagebau geschaffen werden? Auf diese Frage des Strukturwandels sucht die Gesellschaft "Innovationsregion Rheinisches Revier" passende Antworten. Ein Problem: Das Thema ist wenig greifbar. Das weiß auch IRR-Projektkoordinator Christian Wirtz (34). "Viele Menschen können sich nichts darunter vorstellen. Wir haben deshalb die Region in sieben Teilräume zerlegt, um eine bessere Übersicht zu schaffen." Grevenbroich ist mit dem Projekt "3E" beteiligt, das die Erft, das ehemalige Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler I und Frimmersdorf umfasst. Doch mehr als diese drei Begriffe umfasst das Projekt noch nicht.

Die Präsentation in Eschweiler ist Auftakt eines Ideenwettbewerbs für Bürger, Vereine und Institutionen. "Wir fahren dorthin, um unsere eigenen Ideen vorzustellen und um weitere Anregungen zu erhalten", sagt Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens. Er wird unter anderem die Gestaltung es nördlichen Tagebaurands als "Grüne Fuge Jüchen" präsentieren. "Das Projekt ist für uns eine Chance", meint Zillikens.

Die an der IRR beteiligten Kommunen, so die Einschätzung von Christian Wirtz, beteiligen sich "unterschiedlich stark" an dem Prozess. Nicht jeder nehme diese Möglichkeit auch wahr. Dabei werden Ideen durchaus verlangt, denn nur dann gibt es Geld: "Ein Expertenbeirat wird die einzelnen Projekte bewerten, die Gesellschafterversammlung wird sie beurteilen und dem Land zur Förderung vorschlagen", so der Koordinator.

SPD und "Mein Grevenbroich" hatten Ursula Kwasny zuletzt kritisiert, dass sie zu passiv in Sachen Strukturwandel sei. Den Vorwurf, dass das Thema im Rathaus verschlafen werde, will die Bürgermeisterin allerdings nicht gelten lassen. "Ich möchte in Eschweiler keine Spekulationen präsentieren", erklärt die Verwaltungschefin. Sie hat Dorothea Rendel, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung/Bauordnung, und den Stadtplaner Ralf Müller damit beauftragt, sich eingehend mit der Thematik zu beschäftigen. Der Ideenwettbewerb der IRR endet am 28. August, bis dahin sei noch Zeit, sagte Kwasny auf Anfrage unserer Zeitung.

(NGZ)
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