Grevenbroich Stadt plant Container für etwa 50 Flüchtlinge

Grevenbroich · Die Viktoria-Grundschule wird zur Unterkunft umgebaut. Weitere Wohnungen sollen voraussichtlich am Langer Weg entstehen.

Die ehemalige Viktoria-Grundschule in Neurath wird zurzeit zur Flüchtlings-Unterkunft hergerichtet. Etwa 50 Menschen sollen dort künftig eine Bleibe finden. Doch der bald zur Verfügung stehende Platz wird nicht ausreichen, es muss zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden. Das soll voraussichtlich auf einem Gelände am Langer Weg in Gindorf geschehen. Dort plant die Stadt den Aufbau von sogenannten Wohn- und Sozialcontainern.

Ab Mittwoch, 5. November, wird auf der Grünfläche mit Erdarbeiten begonnen. Diese werden nach einem Hinweis des Kampfmittelräumdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf erforderlich. Da sich im Zweiten Weltkrieg eine Flak-Stellung auf dem Areal befunden haben soll, könnte möglicherweise noch Munition im Erdreich lagern.

"Das Grundstück muss bis auf den gewachsenen Boden abgetragen werden, damit am 6. November weitere Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes erfolgen können", erklärt Rathaussprecher Andreas Sterken. Danach werde über den Standort entschieden. Geplant sind acht Wohncontainer, die zu drei Einheiten mit einer jeweiligen Größe von 280 Quadratmetern zusammengefasst werden sollen. "Dort könnten dann bis zu 50 Personen sozial vertretbar untergebracht werden", erklärt der zuständige Dezernent Claus Ropertz.

Der Umbau der Viktoria-Grundschule schlägt für die in der Haushaltssicherung stehenden Stadt mit rund 200 000 Euro zu Buche. Claus Ropertz rechnet damit, dass die Miete der Wohncontainer weitere 10 000 Euro im Monat kosten wird. Zudem müssen die Strom- und Wasseranschlüsse, die Wärmeversorgung und die Anbindung an das Kanalsystem sichergestellt werden. "Hierbei muss mit Kosten gerechnet werden, die sicherlich nicht unter 100 000 Euro anzunehmen sind", sagt Ropertz.

Die Kommune betreut zurzeit 222 Asylbewerber in den städtischen Unterkünften, weitere 133 leben in privaten Wohnungen innerhalb Grevenbroichs. Für die laufende Woche sind zehn neue Flüchtlinge angekündigt worden; bis zum Jahresende rechnet die Stadt noch mit der Zuweisung von etwa 55 Menschen. "Hierbei handelt es sich um eine Schätzung anhand der in den vergangenen Monaten erfolgten Zuweisungen", betont Ropertz. Die Asylsuchenden stammen unter anderem aus Nord- und Schwarzafrika, Afghanistan und China, ein erheblicher Anteil kommt aus Serbien, Mazedonien und dem Kosovo.

Für die Aufnahme, Unterbringung und Versorgung ausländischer Flüchtlinge erhält die Stadt in diesem Jahr eine Landeszuweisung von rund 317 000 Euro, hinzu kommt eine Sonderzahlung von etwa 71 000 Euro. "Nach dem Gesetz haben Asylbewerber einen Anspruch auf Grundleistungen", erklärt Andreas Sterken: "Dazu zählen neben Nahrungsmitteln, Unterkunft und Heizung auch Kleidung sowie die Gesundheits- und Körperpflege." Die Zuschüsse des Landes würden hierbei lediglich 20 Prozent der tatsächlichen Kosten abdecken.

(NGZ)
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