Grevenbroich Stadt plant Container in Gindorf

Grevenbroich · Am Langer Weg werden Flüchtlinge untergebracht - trotz Protest der Grünen.

 Claus Ropertz, Dezernent: "Wir stehen mit dem Rücken an der Wand."

Claus Ropertz, Dezernent: "Wir stehen mit dem Rücken an der Wand."

Foto: Berns, Lothar (lber)

Trotz Proteste der Grünen: Am Langer Weg in Gindorf werden Container für Flüchtlinge aufgebaut. Etwa 50 Menschen sollen dort im nächsten Frühjahr eine Unterkunft finden. Das erklärte Dezernent Claus Ropertz jetzt im Rahmen der Ratssitzung.

Die Grünen lehnen den auf einer Wiese gelegenen Standort in der Nähe von Kraftwerk und Kohlebunker kategorisch ab, er sei "nicht akzeptabel", meinte Fraktionsvorsitzender Dirk Gawlinski. Hildegard Florack (UWG) hält das Gelände ebenfalls für problematisch: "Der Lange Weg wird als Gewerbegebiet genutzt. Dort herrscht starker Verkehr, der eine Gefahr für Familien mit Kindern bedeutet", sagte sie.

Die Kritik der Grünen, dass über den Standort bisher nicht öffentlich diskutiert worden sei, konnten Heike Troles (CDU) und Carl Windler (UWG) im Rat allerdings nicht teilen. Noch im November habe die Stadtverwaltung die Politiker bei einem interfraktionellen Gespräch ausführlich informiert.

"Wir unterhalten uns schon seit zwei Jahren über die Flüchtlingssituation", fasste Claus Ropertz zusammen: "Ich habe regelmäßig darüber informiert, dass sich ein Problem entwickelt, das nun eingetreten ist. Die Zahl der Flüchtlinge hat sich verdoppelt." Sämtliche Unterkünfte seien belegt, die Stadt habe frühzeitig nach Alternativen gesucht und mehrere Areale geprüft - doch es gebe nur wenige Standorte, die in Frage kämen, sagte Ropertz: "Mittlerweile stehen wir mit dem Rücken an der Wand." Der Dezernent machte deutlich, dass die Container-Unterkünfte keine dauerhafte, sondern eine temporäre Lösung sein werden: "Nur für zwei Jahre."

Markus Schumacher (FDP) forderte, dass die Bewohner der Orte, in denen Unterkünfte geschaffen werden, frühzeitig informiert werden. In Neurath - dort wurde die alte Grundschule für Asylbewerber umgebaut - ist das bisher noch nicht getan worden. "Das muss aber bald geschehen, sonst könnte es im Dorf zu Vorurteilen kommen", befürchtet Alex Knabben. Gegenüber unserer Zeitung regte der Oberst-Adjutant der Sebastianus-Bürgerschützen einen "Tag der Begegnung" an, an dem sich die Neurather mit den Flüchtlingen treffen sollen. "Davon können beide profitieren", ist er überzeugt.

Wie SPD-Parteichef Daniel Rinkert (SPD) jetzt erklärte, plant die Stadtverwaltung am 14. Januar eine Informationsveranstaltung im "Haus Neurath".

(NGZ)
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