Grevenbroich Stadt plant Teamwork mit benachbarten Kommunen

Grevenbroich · Wie kann die Stadt ihre Personalkosten von aktuell 35,4 Millionen Euro mindern? Dieser Frage geht derzeit die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) nach. Im Auftrag der Stadtverwaltung und mit 90.000 Euro finanziell gefördert vom Land, lotet sie derzeit aus, welche Konsolidierungspotenziale in einer Interkommunalen Zusammenarbeit (IZA) stecken. Das Projekt soll im Sommer abgeschlossen werden, im Stadtrat gab es jetzt einen Zwischenbericht.

Gemeinsam mit dem Rhein-Kreis, den Städten Neuss und Dormagen sowie der Gemeinde Rommerskirchen werden zurzeit Möglichkeiten einer Interkommunalen Zusammenarbeit erörtert. Von der Nachbargemeinde Jüchen habe die Stadt eine Absage bekommen, sagte Bürgermeister Klaus Krützen. Wie Martina Passon von der GPA berichtete, sind im Rahmen eines Workshops 16 potenzielle IZA-Projekte benannt worden - unter anderem aus den Ressorts Recht und Ordnung, Finanzen, Personalabrechnung, Revision, Archiv, Vergabe, Vollstreckung und Druckdienste. "Diese Bereiche stehen nicht im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung", sagte Martina Passon: "Sie können am unproblematischsten umgesetzt werden." Im nächsten Schritt soll untersucht werden, welche Kosten sich durch das Auslagern oder Übertragen von Ausgaben einsparen lassen. In den nächsten Monaten sollen sich Arbeitsgruppen unter der Moderation der GPA mit der Thematik beschäftigen, die Ergebnisse sollen im September dokumentiert werden.

Der Vortrag konnte nicht alle Politiker zufriedenstellen. Martina Suermann (Mein Grevenbroich) erinnerte etwa an die Haushaltsberatungen 2016 und 2017, bei der nicht eine Personalkostenreduzierung durch eine Interkommunale Zusammenarbeit gefordert wurde, sondern auch eine Verwaltungsstrukturreform. "Die findet sich hier nicht wieder", kritisierte die Ratsfrau. Laut GPA sei das auch nicht die Aufgabe: "Wir führen keine Geschäftsprozessoptimierung durch", sagte Martina Passon.

Horst Gerbrand (SPD) regte an, dass über die 16 Projekte noch weitere Aufgabenfelder identifiziert werden sollten - etwa aus dem Bereich der Jugendhilfe. Das soll laut Bürgermeister Krützen kurzfristig geschehen. Er selbst begrüßte das Projekt, "das Programm könnte stilbildend für NRW sein".

(wilp)
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