Grevenbroich Stadt schafft zehn neue Ogata-Plätze im Container

Grevenbroich · Die Stadt richtet in Kapellen zum nächsten Schuljahr zehn weitere Plätze für die offene Ganztagsgrundschule (Ogata) ein - in einem Raum in einem bestehenden Container der Grundschule. Damit sind dort endgültig alle räumlichen Kapazitäten ausgeschöpft.

Erster Beigeordneter Michael Heesch stellte gestern die Lösung vor. Vorausgegangen waren Forderungen von Kapellener Eltern nach zusätzlichen Ogata-Plätzen und CDU für eine dauerhafte räumliche Lösung. Im März standen 26 Kapellener Familien für einen Platz auf der Warteliste. Gebaut wird an der Grundschule - zunächst - nicht.

Die Raum-Lösung: Bislang wurde, wie Sabrina Müller vom Schulfachbereich erklärt, ein Raum in einem bestehenden Container der Schule überwiegend als Lager genutzt. "Der wird zurzeit ausgeräumt", das Inventar wird in die frühere Toilettenanlage auf dem Schulhof geschafft. Auf diese Weise entsteht im Container ein kleiner Gruppenraum für zehn Kinder. Für mehr Jungen und Mädchen in der Ogata reicht der vorhandene Essraum nicht aus. "Dort müsste sonst in drei Schichten gegessen werden, und eine Schicht könnte dann nicht an der Hausaufgabenbetreuung teilnehmen", begründet Heesch. Auch in Noithausen werden neun weitere Plätze eingerichtet. Klar ist aber auch: Die gesamte Nachfrage wird nicht gedeckt. Weiter stehen zehn Familien in Kapellen und 15 in Noithausen auf der Warteliste.

Vehement wehrt sich Heesch gegen den Vorwurf, die Stadt habe bei der Schul-Infrastruktur in Kapellen mit seinem Neubaugebiet die Entwicklung "verschlafen". "Wir haben aufgrund der jeweiligen Erkenntnisse und Gesetzeslage gehandelt", sagt Heesch. Zwar habe von 2006 bis 2017/18 die Grundschülerzahl im Ort von 239 auf 333 zugenommen, doch die Zahl der Kinder in der Ogata "ist prozentual viel stärker gestiegen - von 73 auf künftig 145." Damit habe die Stadt 72 weitere Plätze eingerichtet. "2006 sah der Erlass vor, für 25 Prozent der Grundschüler Plätze zu schaffen, in einigen Schulen gehen heute mehr als 50 Prozent in die Betreuung".

Nun stellt sich die Frage, wie es bei einer stetig steigenden Nachfrage weitergeht. Heesch spricht von einer Teillösung für Kapellen. Im Schulausschuss am Mittwoch beantragen CDU und SPD die Erstellung einer Bedarfsprognose für alle Schulstandorte. Auch Michael Heesch sieht Handlungsbedarf. "Bevor wir Schulen ausbauen, benötigen wir verlässliche Daten für eine Prognose, auf deren Basis wir sachgerechte Entscheidungen treffen können." Die bislang vorliegenden Zahlen seien nicht ausreichend.

(NGZ)
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