Grevenbroich Stadt soll zwei Fußballplätze verkaufen

Grevenbroich · Die SPD fordert einen Rahmenplan für Frimmersdorf und Neurath. Beide Stadtteile sollen zukunftsfit gemacht werden.

 Die beiden Fußballplätze in Frimmersdorf sollen aufgegeben, das Sportplatzgebäude in Vereinshände übergeben werden, fordert die SPD. Gleichzeitig soll der Sportplatz in Neurath mit einem Kunstrasenbelag versehen werden.

Die beiden Fußballplätze in Frimmersdorf sollen aufgegeben, das Sportplatzgebäude in Vereinshände übergeben werden, fordert die SPD. Gleichzeitig soll der Sportplatz in Neurath mit einem Kunstrasenbelag versehen werden.

Foto: Lena Hogekamp

Zwischen den Orten Frimmersdorf und Neurath war ein neuer Sportpark geplant, nebenan ein Kirmesplatz für die Schützenvereine aus beiden Orten. Dieses im vergangenen Jahr formulierte Vorhaben lässt sich nicht realisieren, unter anderem weil der Bürgerverein Frimmersdorf zwischenzeitlich signalisiert hat, sein Fest weiterhin an der gewohnten Stelle feiern zu wollen. Diese Wende nimmt die SPD jetzt zum Anlass für einen neuen Antrag, mit dem beide Stadtteile fit für die Zukunft gemacht werden sollen.

"Wir werden die Stadtverwaltung auffordern, einen Rahmenplan für die Entwicklung von Wohnbauflächen in Neurath zu erstellen", kündigt Fraktionsgeschäftsführer Daniel Rinkert an. Ziel sollte es sein, den Kirmesplatz an den Ortsrand (Richtung Frimmersdorf) zu verlegen, an seiner Stelle soll ein attraktives Wohngebiet entstehen - mit Anschluss an den Neurather See. "Dabei muss gewährleistet werden, dass die Schützen keine infrastrukturellen Nachteile haben", sagt Rinkert. Heißt: Königshütte, Grill und Schießstand müssten mit an den neuen Standort umsiedeln.

Was Frimmersdorf betrifft, wird die SPD die Stadtverwaltung zu Grundstücksverhandlungen mit RWE Power auffordern. "Der Energiekonzern soll die beiden gegenüberliegenden Sportplätze erwerben, die er künftig ohnehin für den Bau der Rheinwasser-Transportleitung tangieren muss", betont Daniel Rinkert. Die beiden Plätze sollen ein für allemal aufgegeben, dafür die Anlage an der Glück-auf-Straße in Neurath ertüchtigt werden. "Wir werden für diesen Platz einen Kunstrasenbelag fordern", betont der Fraktionsgeschäftsführer. Das dort vorhandene Sportplatzgebäude sei technisch in einem einwandfreien Zustand, die Sanitäranlagen, der Versammlungsraum und die Turnhalle seien gut in Schuss.

Das Vereinsheim in Frimmersdorf würde mit der Aufgabe der Fußballplätze überflüssig. Abgerissen werden soll es nach SPD-Meinung aber nicht. "Die Stadtverwaltung soll mit den örtlichen Vereinen, insbesondere mit den Schützen, über eine Übernahme reden", fordert Rinkert. Damit könnten auch Versammlungsräume geschaffen werden, die nach dem Abriss der Erfthalle im Ort vermisst werden. "Das Gebäude ist allerdings teilweise durchfeuchtet und muss auf Vordermann gebracht werden", sagt der Ratsherr. "Vielleicht lässt sich diese Arbeit - mit Hilfe der Stadt - in Eigenleistung stemmen."

Mit der Aufgabe der beiden Sportplätze erfülle die Stadt auch ihr Haushaltssanierungsziel, sagt Rinkert. Durch einen möglichen Verkauf der beiden Areale an RWE werde zusätzlich Geld in die Stadtkasse gespült, ebenso durch die Veräußerung des Baulandes in Neurath. "Die Stadt muss aber Geld in die Hand nehmen, um die Investitionen anzuschieben", sagt Rinkert.

Das aber lohnt sich nach SPD-Meinung: "Am Ende des Tages werden wir zwei hervorragend entwickelte Stadtteile haben - mit Kita, Grundschule, Nahversorgung, Neubaugebiet und einem guten Sportangebot", meint der Fraktionsgeschäftsführer. Danach ginge es nur noch um "Kleinigkeiten", etwa die Ertüchtigung der Straßen in den beiden Orten.

(NGZ)
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