Grevenbroich Stadt will mehr alte Bäume schützen

Grevenbroich · Künftig gelten alle Privatbäume ab einem Stammumfang von 1,20 Metern als geschützt. Heißt: Wer einen entsprechend dicken Baum in seinem Garten fällen will, muss erst die Stadtverwaltung informieren. Die entscheidet dann, ob Axt oder Motorsäge angesetzt werden dürfen. Alleine die FDP war gegen diese Satzung.

Bislang werden neben dem städtischen Baumbestand lediglich 144 Bäume auf Privatgrund geschützt. "Wir möchten künftig eine größere Zahl von Bäumen unter Schutz stellen, die einen großen Wert für das Stadtbild haben", sagt Ralf Cremers (CDU), Vorsitzender des Umweltausschusses. Grevenbroich folgt mit der neuen Satzung dem Beispiel etlicher Kommunen in NRW, die den Stammumfang als Maßstab für den Baumschutz nehmen.

Der Städte- und Gemeindebund empfiehlt 80 Zentimeter - doch damit verbindet der städtische Beigeordnete Florian Herpel einen erheblichen Arbeitsaufwand, der mit dem derzeitigen Mitarbeiterstab nicht zu leisten sei. Der Umweltausschuss hat sich daher für einen Kompromiss ausgesprochen: Der Baumschutz soll erst ab 1,20 Meter Umfang - gemessen einen Meter über dem Boden - gelten, damit sind weniger Bäume betroffen.

Steffen Büttgenbach (FDP) lehnte dieses Vorgehen ab. Seine Befürchtung: Zum einen sei damit zu viel Bürokratie verbunden, zum anderen könnten viele Grevenbroicher Bürger noch einen schnell einen alten Baum fällen, bevor die Satzung gültig werde. Zudem greife sie seiner Meinung nach zu sehr in das Recht der Grundstückseigentümer ein.

Umweltpolitiker wie Dieter Dorok (Grüne) und Detlef Igné (Mein GV) konnten diese Befürchtung nicht teilen, der Ausschuss votierte für die neue Satzung. Sie wird nach dem Ratsbeschluss (13. Juli) gültig.

(wilp)
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