Grevenbroich Stadt will neuen Bürgerbus prüfen

Grevenbroich · Verwaltung will Bedarf ermitteln und Vereine um Unterstützung bitten.

 In Korschenbroich steuern mehr als 40 ehrenamtliche Fahrer den Bürgerbus, nun soll dieses Verkehrsmittel für Grevenbroich geprüft werden.

In Korschenbroich steuern mehr als 40 ehrenamtliche Fahrer den Bürgerbus, nun soll dieses Verkehrsmittel für Grevenbroich geprüft werden.

Foto: L. Berns

In Korschenbroich ist er ein Erfolg, nun soll die Einführung eines Bürgerbusses auch in Grevenbroich geprüft werden. Dafür macht sich die SPD-Fraktion stark. Sie schlägt in einem Antrag für den Planungsausschuss heute vor, "Bürgerbusse als Alternativen zum BVR-Busnetz einzusetzen" - zur Ergänzung des Liniennetzes. Beim Bürgerbus handelt es sich um Kleinbusse, die von einem Verein mit ehrenamtlich tätigen Fahrern und mit festem Fahrplan betrieben werden. Bürgerbusse verkehren auf Strecken, auf denen eine herkömmliche Buslinie nicht wirtschaftlich wäre. In Nordrhein-Westfalen fahren bereits rund 100 Bürgerbusse.

Auch im Rathaus wird über eine Ergänzung des Busliniennetzes um einen Bürgerbus nachgedacht. Die Verwaltung hat bereits denkbare Einsatzorte ausgemacht: So gebe es in Elsen/Fürth, Hemmerden und Neukirchen Wünsche nach einer Anbindung an die Grevenbroicher City. Zurzeit können Neukirchener, wie die SPD erklärt, von ihrem Ort nur mit Umsteigen die Innenstadt erreichen. Laut Verwaltung macht es aber auch auf der Strecke zwischen Neurath, Frimmersdorf und Gustorf/Gindorf Sinn, "über alternative Beförderungsmöglichkeiten nachzudenken". Eine normale Buslinie zwischen diesen Orten - mit eventueller Verlängerung bis zum Grevenbroicher Bahnhof, würde im Jahr immerhin 135.000 Euro kosten.

Klar ist, dass viel Arbeit zu leisten ist, bevor der Kleinbus an den Start gehen kann. So muss erst ein Bürgerbusverein gegründet werden, für eine Linie sind 15 bis 20 ehrenamtliche Fahrer erforderlich. Zuschüsse für Bürgerbusse gewährt das Land. Dezernent Claus Ropertz schlägt vor, zunächst in Hemmerden, Neukirchen, Frimmersdorf, Gindorf/Gustorf, Neuenhausen und Elsen/Fürth den Bedarf zu ermitteln und in den Orten Vereine zu fragen, ob sie bei einem Bürgerbusverein mitmachen würden. Die SPD regt an, zudem Kontakt mit dem Verein "Pro Bürgerbusvein NRW" aufzunehmen, der Initiatoren vor Ort berät.

Der Bürgerbus in Korschenbroich hat seit 2010 bereits mehr als 50.000 Fahrgäste auf drei Routen befördert. In Jüchen kam dagegen trotz Bemühungen kein Bürgerbus zustande.

(NGZ)
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