Fotos Stadtrundfahrt mit Horst Gerbrand (SPD)
Der Montanushof„Dorfplatz“ braucht dringend neue Freizeit-Attraktionen
Ganz bewusst lässt Horst Gerbrand den alten Ford A vor dem Montanushof stoppen. Das Einkaufs- und Freizeitzentrum zählt für die SPD sicherlich nicht zu den Top-Themen im Wahlkampf, stellt er klar. Aber: Der „Monti“ – speziell der seit Jahren geschlossene „Dorfplatz“ – sei ihm eine Herzensangelegenheit. „Es ist eine Schande, dass diese Freizeitattraktivität nicht reaktiviert wird“, meint der Wevelinghovener. Gerbrand erinnert an die Zeiten, als der „Dorfplatz“ noch ein Publikumsmagnet war: „Dort gab es Kneipen, Restaurants, sogar einen Irish Pub mit Live-Musik“, zählt er auf. Bowling-Bahnen und Squash-Courts ergänzten das Angebot, das es längst nicht mehr gibt. „Das Ding steht gähnend leer – das ist traurig“, meint Horst Gerbrand und geht mit dem Management des Centers in Gericht: „Trotz vieler Gespräche, die in den vergangenen Jahren mit den Verantwortlichen geführt worden sind, ist hier nichts angepackt worden. Das darf nicht sein.“ Die Schließung des „Dorfplatzes“ sei ein „absoluter Verlust“ für die Innenstadt gewesen, beklagt der SPD-Spitzenkandidat. Im Zentrum gebe es kaum noch Freizeitmöglichkeiten, die zum Verweilen einladen würden: „Es fehlt nicht nur an Angeboten für junge Leute, auch Erwachsene finden hier kaum noch etwas.“ Zwar hätten die Center-Manager des Montanushofs in den vergangenen Jahren mehrfach Pläne und Ideen für die gastronomische Wiederbelebung des „Dorfplatzes“ vorgestellt, doch die seien im Sande verlaufen, beklagt Gerbrand. „Man bekommt langsam den Eindruck, als ob der Montanushof ein Steuerabschreibungsprojekt ist“, meint er.
Der SPD-Mann fordert den Betreiber des Einkaufs- und Freizeitzentrums auf, „hier zwingend tätig zu werden“ und den Freizeitwert des Hauses „maßgeblich zu erhöhen“. Auch die Verwaltung sollte am Ball sein: „Die Bürgermeisterin muss dringend Gespräche mit den Verantwortlichen führen.“
Die WindräderStadt produziert genug Energie
Keine weiteren Windräder mehr in Grevenbroich. Das ist eine Forderung, die Horst Gerbrand am Elfgener Kirmesplatz stellt – von dort aus sind die hohen Rotoren an der Autobahn 540 gut zu sehen. „Grundsätzlich sind die erneuerbaren Energien eine gute Sache“, meint der SPD-Spitzenkandidat: „Doch ich bin der Meinung, dass Grevenbroich seinen Beitrag zur Stromerzeugung längst erfüllt hat – hier stehen nicht nur reichlich Windräder, sondern auch drei Braunkohlekraftwerke“, meint er. Noch mehr Rotoren würden „zur Verschandelung der Landschaft“ beitragen – und: „Je näher sie an die Wohngebiete rücken, umso mehr stören sie die Bevölkerung.“ Gerbrands Meinung: „Wenn wir in der Stadt noch einmal über den Bau von Windrädern diskutieren sollten, müssen die Bürger mitgenommen werden. Sie dürfen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“
Das AltkraftwerkTechnologiepark in Frimmersdorf
Ja, die SPD stehe zur Braunkohle, meint Horst Gerbrand mit einem Blick auf das Frimmersdorfer Kraftwerk, dessen Jahre gezählt sind. Dass auf diesem Gelände in Zukunft noch Strom aus Braunkohle produziert wird, glaubt er nicht. Das Gelände sei aber wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung Grevenbroichs: „Dieser Bereich ist einer der wenigen, die im Landesentwicklungsplan als Industriefläche ausgewiesen ist“, sagt Gerbrand und meint: „Die Stadt muss dieses Areal gemeinsam mit RWE entwickeln – auch um die geschlossene Partnerschaftsvereinbarung endlich mit Leben zu füllen.“ Der SPD-Spitzenkandidat könnte sich dort einen Technologie-Park für erneuerbare Energien vorstellen – „auf keinem Fall aber etwas, das zu weiteren Belastungen führt“, meint er. Was Gerbrand strikt ablehnt: „Einen Konverter für die Stromautobahn.“
Das WildfreigehegeSchon jetzt nach Partnern für den Erhalt des Tierparks suchen
Das Wildfreigehege im Bend steht auf dem Sanierungsplan der Kämmerin. Ihre Vorschläge: Entweder wird der Arbeitsaufwand der Arbeitsaufwand der Wirtschaftsbetriebe reduziert oder der Park an einen anderen Träger übergeben. Ab 2018 ist bereits eine Einsparung von 50 000 Euro geplant. „Wir müssen schon jetzt frühzeitig darüber nachdenken, wie wir dieses beliebte Naherholungsziel dauerhaft sichern können“, sagt Horst Gerbrand beim Ortstermin. Den etwa sieben Hektar großen Park mit seinen 200 Tieren bewertet er als „absolut attraktiven Standort“, der nicht nur an den Wochenenden viele Besucher anlockt. „Es wäre eine Schande, wenn wir darauf verzichten würden“, unterstreicht der SPD-Spitzenkandidat. Für ihn sei es wichtig, sich schon jetzt – auch über die Stadtgrenzen hinaus – nach Partnern umzusehen, die sich am Erhalt des Geheges beteiligen wollen. „Auch den Rhein-Kreis Neuss sehe ich hier mit in der Verantwortung“, sagt Horst Gerbrand: „Denn das Wildgehege hat einen Freizeitwert, der längst über Grevenbroich hinaus geht.“ Obwohl die erste geplante Einsparung erst in einigen Jahren erfolgen soll, müsse schon jetzt gehandelt und Gespräche geführt werden, betont der SPD-Mann: „Da darf keine Zeit verstreichen.“
Das SeniorenzentrumMehr Angebote für ältere Menschen
An der Wevelinghovener Martinus-Kirche investieren die Neusser Augustiner rund elf Millionen Euro in ein neues Seniorenzentrum mit 80 Plätzen. „Damit wird die Angebotspalette für ältere Menschen in Grevenbroich erweitert“, sagt Horst Gerbrand. Das neue Haus, das im April 2015 öffnen wird, sei eines von vielen Beispielen im Stadtgebiet. „Es müssen aber auch die Menschen berücksichtigt werden, die zu Hause alt werden wollen – auch dafür müssen entsprechende Angebote geschaffen werden“, betont der SPD-Spitzenkandidat. Er möchte sich dafür einsetzen, dass bestehende Hilfeleistungen bekannter werden – „dazu zählen etwa finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für den barrierefreien Umbau von Eigenheimen oder begleitende Hilfen beim Einkauf oder bei der Gartenarbeit“, sagt Gerbrand beispielhaft. Ein solches Gesamtpaket sei ihm besonders wichtig bei einer immer älter werdenden Bevölkerung.
Die Gesamtschule IIKritik an der „Willkommens-Kultur“
An der Hans-Sachs-Straße hält der Oldtimer vor der neuen Gesamtschule II. Horst Gerbrand blickt zufrieden auf das Gebäude: „Damit konnte nicht nur das Schulangebot verbessert, sondern auch ein langjähriger Elternwille umgesetzt werden“, sagt er. Das macht er vor allem an den bis zu 120 Schülern fest, die alljährlich aus Platzgründen an der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in der Südstadt abgewiesen wurden. Was Gerbrand an dieser Stelle kritisiert, ist „die Willkommens-Kultur der Stadt“. Damit spielt er auf die vom Schuldezernenten geübte Kritik am Verfahren der Bezirksregierung an, mit dem der neue (kommissarische) Schulleiter Peter Jigalin eingesetzt wurde. „Hier ist im Vorfeld viel Porzellan zerschlagen worden – das ging zu Lasten von Herrn Jigalin“, beklagt Gerbrand. Er persönlich wünsche ihm „einen erfolgreichen Start“.