Grevenbroich Stadtsportverband sagt Aktionstag "Wir haben was zu bieten" ab

Grevenbroich · Nicht nur Sportvereine sind von der Flüchtlingsunterbringung in Turnhallen betroffen, sondern auch der Stadtsportverband (SSV) Grevenbroich. Der für Sonntag, 15. November, geplante Aktionstag "Sport in Grevenbroich - wir haben was zu bieten" fällt aus, der SSV hat die Veranstaltung abgesagt. In der Turnhalle des Berufsbildungszentrums Grevenbroich, wo der Aktionstag laufen sollte, hat der Kreis eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge eingerichtet.

Mit dem zweiten Aktionstag "Wir haben was zu bieten" - Premiere war 2013 - sollten Grevenbroicher Sportvereine ihre Sportangebote und ihr Leistungsspektrum einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Die Organisation war bereits weit gediehen. "Etwa 16 Vereine wollten mitmachen. Wir hätten ein dreieinhalbstündiges Programm präsentieren können - von Boxen über Trampolinspringen und Basketball bis Parkour und Capoeira", berichtet SSV-Vorsitzender Heinz- Peter Korte.

Nun ist die Halle für den Sport gesperrt. "Wir hätten in die Dreifachsporthalle in Gustorf ausweichen können, wo der Aktionstag 2013 veranstaltet worden war", erläutert Korte. "Aber damals haben mehrere Vereine Probleme gehabt, große Sportgeräte in die Gustorfer Halle zu bringen, in der BBZ-Halle kann man sie ebenerdig hineinfahren", sagt der Vorsitzende. Der Verband beschloss, den Aktionstag abzusagen. "Wir bedauern das, sind aber zuversichtlich, dass wir unseren Vereinen im kommenden Jahr ein erneutes Angebot unterbreiten können", erklärt SSV-Geschäftsführerin Rosemarie Cremer. Nach Auskunft von Verbandschef Korte ist an eine Veranstaltung im Frühjahr oder Frühsommer gedacht.

Im Grevenrboicher Stadtgebiet sind mittlerweile in drei Turnhallen Unterkünfte für Asylbewerber eingerichtet worden, die Stadt rechnet damit auch die Halle in Hülchrath dafür nutzen zu müssen. Erster Beigeordneter Michael Heesch hatte betont, dass eine Sperrung noch weiterer Turnhallen gravierende Folgen für den Vereinssport haben werde.

Das sieht auch Stadtsportvereinsvorsitzender Heinz-Peter Korte so: "Wir müssen natürlich den Menschen helfen , die zu uns kommen", der Sport leiste dazu einen Beitrag "Aber man kann nicht alle Turnhallen als Unterkünfte nutzen, muss auch andere Immobilien in Betracht ziehen", erklärt Korte. "Sonst haben es Sportvereine schwer, ihre Angebote fortzusetzen und ihre Mitgliederzahl zu halten. Für den einen oder anderen kleinen Verein könnte das sogar existenzbedrohend sein."

(NGZ)
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