Grevenbroich Staupegefahr: Tote Füchse im Elsbachtal

Grevenbroich · Hundebesitzer sollten jetzt wegen der Ansteckungsgefahr Spaziergänge mit ihren Tieren im Elsbachtal vermeiden, rät der Revierpächter. Im weiteren Verlauf ist der Elsbach ausgetrocknet. Dort sind Wasserstellen für das Wild aufgestellt.

 Anwohner Friedbert Planker am ausgetrockneten Elsbach. Die toten Füchse wurden etwas weiter entfernt im Bachtal gefunden.

Anwohner Friedbert Planker am ausgetrockneten Elsbach. Die toten Füchse wurden etwas weiter entfernt im Bachtal gefunden.

Foto: Lothar Berns

Zwei tote Füchse, die allem Anschein nach der hoch ansteckenden und zumeist tödlich verlaufenden Staupe zum Opfer gefallen sind, hat Revierpächter Peter Wingerath jetzt im Elsbachtal gefunden. Er warnt deshalb alle Hundehalter vor Spaziergängen mit ihren Vierbeinern am Ufer des Elsbachtales. Gefahr bestehe vor allem für junge Hunde, die noch nicht komplett durchimmunisiert seien, oder für Tiere, die erst kürzlich einen Infekt überstanden und deshalb in ihrem Immunsystem noch geschwächt seien, sagt Wingerath, der für das Revier der Jagdgemeinschaft Elsen/Elfgen/Laach von Bedburdyck bis zur Gusdorfer Höhe zuständig ist.

Die Staupe breite sich aktuell epidemieartig von Norden nach Süden aus. Sie sei zunächst in der Eifel festgestellt worden, und auch in Frimmersdorf habe es schon Fälle gegeben. Die erkrankten Füchse und Marder seien wegen des hohen Fiebers und ihrer kräftezehrenden Viruserkrankung besonders zahm. Deshalb sei es auch möglich, dass es sogar zu Körperkontakten zwischen Fuchs und Hund und damit zu einer unmittelbaren Übertragung der gefährlichen Erkrankung komme.

Obwohl der Elsbach an den wenigen Stellen, die trotz der anhaltenden Trockenheit noch genug Wasser führen, gerne für ein erfrischendes Hundebad genutzt werde, rät der Jagdexperte davon aktuell wegen der Staupe dringend ab. Übrigens ist Wingerath jetzt auch dort aktiv, wo der Elsbach so gut wie kein Wasser mehr führt. Er fülle jetzt regelmäßig morgens und abends die Wasserstellen für das Wild auf, die er in Elsen am Elsbach aufgebaut habe, berichtet der Revierpächter.

Über den zu einem Schlammloch ausgetrockneten Elsbach, sozusagen vor seiner Haustüre, beklagt sich auch Friedbert Planker aus der Deutsch-Ritter-Allee. Er sagt: "Ich bin am Sonntag mit meiner fünfjährigen Enkeltochter spazieren gegangen. Und ohne, dass ich das Kind darauf hingewiesen hätte, hat sie auf einmal gesagt: Opa, hier stinkt es", berichtet Planker. Er beobachte seit einigen Wochen, dass der Wasserstand des Elsbaches immer weiter zurückgehe.

"Vor einer Woche habe ich hier noch eine Ente mit ihren vier Jungen gesehen. Die ist jetzt weg. In dem Moder, der vom Elsbach noch geblieben ist, kann sie nicht mehr schwimmen", bedauert der Naturfreund, der sich erinnert: "Wir sind vor 40 Jahren hierhin gezogen, und damals gab es sogar noch Stichlinge im Elsbach." Auch entlang des Kinderspielplatzes im Ortsteil Elsen sei der Elsbach nur noch eine stinkende Kloake, beklagt der Anwohner. Für den Elsbach ist der Erftverband zuständig, und dessen Sprecherin Luise Bollig hat eine einfache Erklärung für den niedrigen Wasserstand: "Es hat einfach zu wenig geregnet", sagt sie. Nicht nur der Elsbach drohe auszutrocknen, es sei ein generelles Gewässerproblem. "Außerdem verdunstet das Wasser bei den hohen Temperaturen, die wir hatten, viel schneller. Es muss einfach wieder mehrere Tage hintereinander regnen," hofft sie.

(NGZ)
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