Grevenbroich Streit um Windkraftzonen: CDU attackiert jetzt Thiel

Grevenbroich · In der Diskussion um die Windkraft und neue Vorrangzonen im Stadtgebiet ist ein heftiger Streit entbrannt - zwischen SPD-Landtagsabgeordnetem Rainer Thiel und Thomas Welter. Der Jüchener ist Mitglied der CDU-Fraktion im Regionalrat Düsseldorf. Als "widersprüchlich und unseriös" kritisiert die Regionalrats-Fraktion Aussagen von Thiel zu den Windkraft-Vorranggebieten. Der SPD-Politiker habe "den Landentwicklungsplan in einer Mitteilung als ,zukunftsorientierten Ermöglichungsplan' gepriesen", in einer anderen Stellungnahme aber die Folgen der darin genannten Regelungen für die Windenergie als "Zumutung für Grevenbroich" bezeichnet.

Thiel habe, so erklärt Thomas Welter, "erst der zweiten Offenlage des Regionalplans mit allen Windkraft-Konzepten zugestimmt, jetzt kritisiert er das, was er selbst beschlossen hat - das geht gar nicht." Welter empfiehlt: "Thiel sollte sich einmal an seine eigene Landesregierung wenden, denn es war Rot-Grün, das sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2020 insgesamt 15 Prozent des Stroms in Nordrhein-Westfalen aus Windenergie zu produzieren."

Rainer Thiel wies gestern die Vorwürfe des Jücheners zurück. "Der Regionalrat hat nicht die Inhalte des Regionalplanentwurfs, sondern die zweite Offenlage zur Beteiligung von Kommunen und anderen beschlossen. Ich habe in der Sitzung nachweislich betont, dass für Grevenbroich rund fünf Prozent als Windenergiebereiche ausgewiesen haben, obwohl die Stadt bereits einen großen Beitrag für die Energiegewinnung leistet", erklärt Thiel.

Aus Sicht der Regionalrats-CDU muss die Konkurrenzsituation zwischen Vorranggebieten, Naturschutz, Wohnbebauung und Gestaltung der Landschaft "nochmals grundsätzlich beleuchtet werden". Die CDU habe die drohende "Verspargelung" früh kritisiert. Der Windkraft-Ausbau könne nur mit weitgehender Akzeptanz der Bürger geschehen. In Grevenbroich sei dies wegen der hohen Konzentration kaum möglich. "Vorrangflächen für Windenergie ermöglichen zwar die Produktion umweltfreundlicher Energien, verhindern aber andere Entwicklungsmöglichkeiten und führen zu gravierenden optischen Beeinträchtigungen" , sagt Thomas Welter.

(cso-)
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