Grevenbroich Strukturwandel-Projekt: RWE plant Brennstoffzellen-Siedlung

Grevenbroich · Die Nachbarstadt Bedburg realisiert mit RWE eine der ersten Brennstoffzellen-Siedlungen in Deutschland. Das Vorhaben, das an der Jahnstraße realisiert wird, wurde von der Strukturwandel-Initiative "Innovationsregion Rheinisches Revier" (IRR) als Modellprojekt ausgezeichnet. Ursprünglich war auch die Stadt Grevenbroich für dieses Vorhaben ins Auge gefasst worden.

 Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach (Mitte) mit Vertretern von RWE, IRR und Viessmann.

Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach (Mitte) mit Vertretern von RWE, IRR und Viessmann.

Foto: RWE

Das Neubaugebiet an der Jahnstraße erfreut sich schon lange vor der Rechtskraft des Bebauungsplanes im Mai großer Beliebtheit. "Die Bewerberliste für die acht Einfamilienhaus-Grundstücke ist entsprechend lang", sagt Bedburgs Bürgermeister Sascha Solbach. "Mehr als 30 Bauwillige haben ihr Interesse an einem der zwischen 450 und knapp 600 Quadratmeter großen Grundstücke bekundet."

Zu diesem Zeitpunkt wussten die Bewerber noch nicht, dass sie Teil eines innovativen Projektes werden können. Das neue Quartier wird zu 100 Prozent mit Brennstoffzellenheizungen entwickelt, die neben Wärme auch Strom erzeugen. Durch den hohen Wirkungsgrad lassen sich Heiz- und Stromkosten einsparen und CO2-Emissionen reduzieren. Damit soll ein aktiver Beitrag zur Energiewende im Einfamilienhausbau geleistet werden. In Kooperation mit der Firma Viessmann, einem Hersteller von Brennstoffzellen-Heizungen, bietet RWE den Bauherrn ein Förderprogramm an, inklusive Energieberatung. Zudem kann mit einem Investitionszuschuss des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gerechnet werden.

Erik Schöddert, Leiter des Bereichs Umsiedlung und Flächenmanagement bei RWE Power, wies bei der Vorstellung des Projekts darauf hin, dass die Brennstoffzellen-Siedlung von der IRR als Modellvorhaben "zur Gestaltung der Region und der Klimawende" ausgezeichnet wurde. Sie wurde aus insgesamt 75 Ideen als eines von zehn Starterprojekten ausgewählt. Die Erschließung des Baugebiets beginnt Mitte September und stellt damit den Startschuss für das Vorhaben dar.

Neben der Brennstoffzellen-Siedlung sah der RWE-Vorschlag für den IRR-Wettbewerb ursprünglich auch eine Solar-Siedlung mit weitgehend autarker Versorgung vor. Die Frage, ob dieses Projekt auf Grevenbroicher Stadtgebiet realisiert wird, konnte gestern in der Essener Zentale des Energiekonzerns nicht beantwortet werden.

(NGZ)
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