Grevenbroich Studenten testen Windkraftanlage

Grevenbroich · Die Windtest-Gesellschaft kooperiert unter anderem mit der Uni Düsseldorf.

 Sebastian Mauer, Tobias Sikmann und Marco Eßbach von der Uni.

Sebastian Mauer, Tobias Sikmann und Marco Eßbach von der Uni.

Foto: l. Berns

Den Hörsaal tauschten Studenten der Uni Düsseldorf mit der Frimmersdorfer Höhe. Sie waren gestern auf dem Testfeld der Windtest Grevenbroich unterwegs und schlossen Ihre Messgeräte an der einzigen Kleinwindanlage auf der Höhe mit zehn Kilowatt Leistung an.

"Wir wollen heute das richtige Leben zeigen - Geräte nicht nur in Uni-Räumen messen, sondern auch draußen, um zu sehen, ob alles funktioniert", erklärt Professor Detmar Arlt vom Bereich Elektro- und Informationstechnik. Ein großer Bildschirm neben der Kleinwindanlage zeigt viele farbige Säulendiagramme. "Wir messen die Qualität der Netzspannung. Es darf nicht zu viele Oberschwingungen geben, weil dadurch elektrische Geräte beschädigt werden können", sagt Arlt. Solche Überprüfungen gehören zum Alltag von Windtest. "Wir nehmen Messungen im Auftrag der Anlagen-Hersteller vor", erläutert Eric Effern, Bereichsleiter bei Windtest.

Ein Auftraggeber ist die Moerser Firma Directtech Global, die die "Windtracker"-Anlage gebaut hat und testen lässt. Die Besonderheit: Statt der üblichen, sich drehenden Flügel sorgen vertikale Schaufeln für die Stromgewinnung in den Generatoren. "Ein Vorteil ist, dass die Anlage sehr leise ist", sagt Sylvia Böcker vom Unternehmen. So sei auch ein Standort etwa nahe an einer Bebauung möglich. Potenzielle Nutzer sind etwa Kommunen, Firmen oder Bauernhöfe. So interessiere sich Birmingham für diesen Typ.

Laut Effern arbeitet Windtest häufig mit Unis und Fachhochschulen zusammen, immer wieder seien Studenten im Unternehmen.

Zum richtigen Leben, das Professor Arlt zeigen wollte, gehörte gestern auch, dass zeitweise Flaute herrschte. "Es wäre für die Messungen schön, wenn es mehr wehen würde", so Student Tobis Sikmann (25). Einig ist er sich aber mit Marco Eßbach, dass die Arbeit "sehr anschaulich" sei. Und für windstille Zeiten hatte die Gruppe vorgesorgt: Sie warf einen Grill an.

(cso-)
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