Grevenbroich Suchtkranke treffen sich weiter am Bahnhof

Grevenbroich · Trotz der Filiale des Ordnungsamtes am Bahnhof hat sich daran noch nichts verändert.

In der Bahnhofshalle war es gestern Vormittag voll, zwischen den Reisenden waren auch die "üblichen Verdächtigen" mit Bierflaschen in der Hand zu sehen, die wohl dem Milieu der Suchtkranken zugerechnet werden müssen. An ihrer Anwesenheit hat sich auch nichts geändert, seit das Ordnungsamt mit seiner Filiale in der früheren Taxi-Zentrale am Bahnhof vertreten ist. Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) sind dort präsent und gehen im Viertel Streife. Viel passiert ist seither nach Meinung der Menschen vor Ort aber noch nicht. Volker Sölter, Mitarbeiter der Caritas in der Radstation, sieht zwar hin und wieder die Mitarbeiter des OSD, bemerkt aber auch immer noch die Suchtkranken im Umfeld. Auch Ulrich Siegel von der gleichnamigen Weinhandlung hat keine starke Veränderung festgestellt, sagte aber auch, dass er sich nicht gestört fühle: "Am Bahnhof ist eben das ein oder andere los." Und Ruth Brocks von Brocks Hair-Team hofft weiter auf eine Verbesserung in Sachen Sauberkeit: "Wir fegen immer noch jeden Tag vor der Tür."

Zwischen den Wartenden im Bahnhof beobachteten gestern zwei Mitarbeiter der "DB Sicherheit" die Lage. "Eben haben wir acht Leute des Gebäudes verwiesen", berichteten die Männer, die ihre Namen nicht nennen möchten. Die Bahn wisse um die Problematik mit Obdachlosen und Suchtkranken und zeige nun stärker Präsenz. Etwa drei mal pro Woche sei "DB Sicherheit" am Bahnhof, "damit die Leute sich wohler fühlen".

Die Sicherheitsleute könnten bald mit ihren Kollegen von der Stadt enger zusammenarbeiten. Verhandlungen mit der Bahn darüber laufen laut Stadtsprecherin Ines Hammelstein. Ihr Zwischenfazit zur Ordnungsamt-Filiale fällt positiver aus als das der Anwohner. Nach ihren Angaben wird der OSD gut angenommen. Zwar suchten nicht jeden Tag viele Besucher die Filiale auf, doch das müsse sich vielleicht entwickeln. Zudem zeige sich der OSD flexibel und sei nicht nur zu den festgelegten Zeiten vor Ort: "Einsätze werden auch kurzfristig nach Bedarf abgestimmt." Ab September beginnen zudem zwei weitere junge Männer ihre Ausbildung beim OSD.

(arr)
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