Grevenbroich Theater zum Cyber-Mobbing am Pascal

Grevenbroich · Im Rahmen der Medienerziehung kam das Kölner "Comic on"-Theater gestern ins Gymnasium.

 Vor knapp 600 Schülern der Stufen fünf bis acht zeigte das "Comic.on" Theater gestern Produktionen zum Thema "Cyber-Mobbing".

Vor knapp 600 Schülern der Stufen fünf bis acht zeigte das "Comic.on" Theater gestern Produktionen zum Thema "Cyber-Mobbing".

Foto: L. berns

Das Entsetzen ist groß: "Das bin ja ich", entfährt es der Jugendlichen, als sie Nacktbilder von sich im Internet findet. Die Situation ist gestellt, das Tournee- theater "Comic on" machte gestern Morgen Station im Pascal-Gymnasium. Das Thema der beiden Aufführungen vor insgesamt knapp 600 Schülern: Medienerziehung, konkret Gefahren des Cyber-Mobbing.

Das Schauspielerteam mit Anne Müller, Julia Knorst und Marcel Langer kam mit zwei unterschiedlichen Theaterstücken ins Pascal-Forum. In "Up.Date" für Sieben- und Achtklässler erpresst ein Mädchen einen neuen Schüler, peinliche Bilder seiner Freundin zu verbreiten. Die sind dann in der ganzen Klasse und anderen zugänglich, eine Katastrophe für die Betroffene. Als "Schlampe" wird sie beschimpft. "Am Ende fragen wir immer, wer ist schuld? Viele sagen, die Schuld liegt bei dem betroffenen Mädchen selbst. Doch sie ist Opfer, weitergeleitet haben die Bilder andere, erläutert", sagt Anne Müller. "Wir wollen unter anderem vermitteln, dass man in solchen Fällen das Problem nicht allein lösen kann, sondern Hilfe von anderen benötigt." Für die Fünft- und Sechstklässler zeigte "Comic on" die Produktion "Rausgemobbt!". Darin wird Nik von andern Schülern "abgezogen", werden die gemeinen Aktionen auch mit Handys gefilmt. Die beiden Aufführungen mit anschließender Diskussion sind Teil der Medienerziehung am Pascal-Gymnasium, "Rund ein Drittel der Fünft- und Sechstklässler hat bereits Erfahrungen mit WhatsApp oder Instagram", sagt Nina Kern. Die Lehrerin ist Medienbeauftragte und freute sich über das große Interesse der Schüler am Thema. "Einen Fall mit Erpressung wie im Theaterstück hatten wir an der Schule nicht", sagt Schulleiter Manfred Schauf, "aber manche Schüler sind doch recht naiv bei der Verbreitung ihrer Daten", stellt er fest. Etwa beim Programm "Lions Quest" und im Fach Politik soll dafür sensibilisiert werden, bei der Veröffentlichung sehr zurückhaltend zu sein. "Bei Problemen sind die Medienscouts bei uns Ansprechpartner, und für Eltern gibt es eine Info-Veranstaltung über rechtliche Fragen bei Internet- und Handynutzung", sagt Nina Kern.

(cso-)
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