Grevenbroich Toom schließt im Dezember

Grevenbroich · Die Grevenbroicher Innenstadt wird in absehbarer Zeit ihren einzigen Lebensmittelmarkt verlieren. Das SB-Warenhaus Toom im Untergeschoss des Montanushofs schließt zum Ende des Jahres seine Tore.

Toom zählt neben Wehmeyer zu den ersten Ankermietern des in den 80er Jahren eröffneten Einkaufs- und Freizeitzentrums am Ostwall. Auf 6500 Quadratmetern bietet das SB-Warenhaus nicht nur Lebensmittel, sondern auch ein großes Angebot aus dem "Non food"-Bereich, etwa Haushalts-, Elektro- und Spielwaren. Das alles nur noch auf Zeit — denn: "Der Markt wird in diesem Jahr geschlossen, da der Mietvertrag ausläuft", erklärte Julia Robertz, Sprecherin der Rewe-Group,am Montag auf Anfrage der NGZ. Zu den Hintergründen äußerte sie sich allerdings nicht.

Nach einem Bericht der Lebensmittelzeitung haben sich die bundesweit 96 Toom-Märkte im vergangenen Jahr in einem schwierigen Fahrwasser bewegt, es seien Umsatzeinbußen zu beklagen gewesen. Toom bereinige derzeit sein Netz, wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit müssten Märkte geschlossen werden — ein Anfang sei im Januar in Delmenhorst getan worden. Betroffen sei auch der Standort Grevenbroich.

"Das kam für mich mehr als überraschend", gibt Michael Pauly zu. Der Montanushof-Manager möchte sich nicht damit abfinden, dass einer seiner "Ur-Mieter" das Haus verlassen will: "Wir stehen derzeit in Verhandlungen — und ich sehe es als eine echte Herausforderung an, dieses Problem zu lösen. Schließlich ist ein Lebensmittelmarkt nicht nur für das Center, sondern für die gesamte Grevenbroicher Innenstadt eine wichtige Angelegenheit." Weder die Geschäftsleitung des Grevenbroicher Markts, noch der Betriebsrat wollen sich derzeit zur geplanten Schließung äußern. "Betroffen sind etwa 60 Angestellte", erklärt ein Mitarbeiter, der nicht genannt werden möchte: "Darunter sind viele alleinerziehende Frauen, die den Job brauchen. Es sind hier schon viele Tränen geflossen, nachdem bekannt wurde, dass der Laden dicht machen soll."

Im Grevenbroicher Rathaus zeigte sich Wirtschaftförderer Ulrich Held erschrocken von der Nachricht aus dem Montanushof: "Wenn der Toom-Markt tatsächlich schließen sollte, wäre das eine kleine Katastrophe für die City. Dann hätten wir gar keinen Lebensmittler mehr in der Innenstadt." Held will nicht daran glauben, dass das SB-Warenhaus die City verlässt: "Vor anderthalb Jahren haben die doch noch den Mietvertrag im Montanushof verlängert."

(NGZ)
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