Grevenbroich Umzug verschafft Schule mehr Platz

Grevenbroich · Die Stadtverwaltung denkt über eine Umsiedlung der katholischen Grundschule nach.

Voraussichtlich in zwei Jahren werden die Schüler aus der Realschule Bergheimer Straße (RBS) ausgezogen sein. Ein großes Gelände unweit der Innenstadt, in der es nur noch wenig Möglichkeiten für neue Wohnungen und Häuser gibt, steht dann leer. Eine Chance für ein Wohngebiet, wie es bereits etwa die FDP vorgeschlagen hatte? "Definitiv nicht", sagt Erster Beigeordneter Michael Heesch. Dies habe unterschiedliche Gründe: Eine Wohnbebauung würde - wegen der Nähe zur Bahn - gegen geltendes Planungs- und Baurecht verstoßen.

Da das Areal nicht zu vermarkten ist, sollen neue, effiziente Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden. "Dazu werden wir eine Machbarkeitsstudie anfertigen lassen", sagt Heesch. Doch bereits jetzt gibt es Vorüberlegungen, wie mit dem verlassenen Objekt andere Ausgaben der Stadt zu reduzieren sind.

Eine Möglichkeit: Die zweizügige katholische Grundschule Stadtmitte zieht dort ein. Was dafür spricht: "Wir können am Standort Graf-Kessel-Straße nichts mehr vergrößern, der Schulhof ist zu klein, eine Aula fehlt", nennt Heesch einige Beispiele für die Raumnot. Zudem fehlt auch Platz für die Offene Ganztagsschule (OGS): Auf dem bereits kleinen Schulhof ist zurzeit noch ein Container deponiert.

Veronika Majehrke-Feldmann, Leiterin der katholischen Grundschule, sagt dazu: "Der Platzmangel ist dem Schulträger und allen Beteiligten seit längerem bekannt - ebenso, dass das Gebäude zunehmenden Instandhaltungsbedarf hat." Die Option eines Umzugs sei der Schulleitung bereits vor einiger Zeit mitgeteilt worden, allerdings gebe es noch keine konkreteren Planungen. Majehrke-Feldmann geht davon aus, dass der Schulträger "nicht nur die offensichtlichen Vorteile dieses Ortswechsels beleuchtet", sondern die Perspektive aller Betroffenen prüft, nämlich der Grundschulkinder, ihrer Eltern und der dort Beschäftigten. In diese Überlegungen einbezogen werden sollten auch diese wichtigen Aspekte: "Die allgemeine Schulsituation in der Stadt, die bestehenden Strukturen im Sozialraum Innenstadt und die Kooperationen, die über Jahre hinweg gewachsen sind".

Eine weitere Variante, die Kosten sparen könnte: Im Realschulgebäude werden städtische Einrichtungen zusammengefasst, etwa die Volkshochschule. Die VHS-Verwaltung ist bisher im Waage- und Auerbachhaus zu finden, Unterrichtsräume an der Bergheimer Straße. "Eine zentrale Struktur wäre für den Alltag von Vorteil", so der Erste Beigeordnete. Die bisher für die Erwachsenenbildung genutzten Objekte könnten verkauft werden. Ebenfalls denkbar: ein Umzug des Stadtarchivs. "Dabei wäre aber noch zu klären, ob spezielle Umbauten notwendig sind", so Heesch.

Bei der Machbarkeitsstudie wird auch untersucht, wie groß der Sanierungsstau in dem Realschulgebäude selbst ist, das aus Anbauten unterschiedlichen Alters besteht. Sicher ist Michael Heesch zufolge, dass für die Mensa, die 2010 gemeinsam für das Pascal-Gymnasium und die Realschule Bergheimer Straße errichtet wurde, "keine Fördermittel zurückzuerstatten sind".

(NGZ)
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