Grevenbroich Unkraut auf Friedhöfen: FDP stellt Anfrage im Landtag

Grevenbroich · Gelangen Friedhöfe in Nordrhein-Westfalen wegen des Glyphosat-Verbotes vermehrt in einen ungepflegten und unwürdigen Zustand? Diese Frage stellte der FDP-Abgeordnete Henning Höne jetzt im Landtag. Der Politiker bezog sich dabei auf einen NGZ-Bericht über das auf dem Gustorfer Waldfriedhof wuchernde Unkraut, das kein Einzelfall im Stadtgebiet ist.

Die für die Pflege der Friedhöfe zuständigen Wirtschaftsbetriebe setzten bisher im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung das Herbizid "Roundup" ein, das jetzt nicht mehr erlaubt ist. Mehrere Alternativen wurden zwischenzeitlich geprüft, darunter eine thermische Unkrautvernichtung mit heißem Wasser. Ob solche Geräte angeschafft werden, ist zurzeit offen, da sie mit rund 100.000 Euro pro Stück sehr kostspielig sind.

Das Verwenden von glyphosathaltigen Pflanzenschmutzmittel wurde in Nordrhein-Westfalen untersagt, ein deutschlandweites Anwendungsverbot existiert bisher nicht. "Experten warnen vor einem totalen Verbot von Glyphosat, da wirksame Alternativen noch nicht ausgereift sind", sagt Henning Höne. Mechanische Verfahren - etwa mit Messerwalzen - oder Neuentwicklungen wie "Elektroherb" zur Unkrautvernichtung mit Strom müssten erst noch ihre Wirtschaftlichkeit unter Beweis stellen.

In einer sogenannten Kleinen Anfrage an den Landtag will Höne am Beispiel Grevenbroich unter anderem wissen: Welche Alternativen schlägt die Landesregierung den Kommunen vor, mit denen sie Unkraut kostengünstig bekämpfen können? Und: Wie bewertet die Landesregierung die Situation, dass Friedhöfe wegen der Nichtzulässigkeit von praxiserprobten, effizienten Pflanzenschutzmitteln in einen ungepflegten Zustand geraten, und die Bürger dadurch einem erhöhten Pflegeaufwand gegenüberstehen?

In Grevenbroich war das Thema ebenfalls von der FDP aufgegriffen worden. Sie hatte auf den Zustand des Waldfriedhofes hingewiesen.

(wilp)
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