Grevenbroich Unterschriften-Aktion gegen Kita-Gebühr

Grevenbroich · Der Protest gegen die geplante Geschwisterkind-Regelung bei Kita- und Tagespflege-Gebühren nimmt eine neue Dimension an. Eltern kündigen eine Unterschriftenaktion für einen Einwohnerantrag an. Ihr Ziel: Der Rat soll sich am 18. Dezember mit dem Thema und ihrem Antrag "Kein Elternbeitrag für die Betreuung von Geschwisterkindern" befassen.

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Foto: dpa, Rainer Jensen

"Eine Erhöhung von 40 Prozent ist ein falsches Signal an junge Familien", argumentieren sie. Keine andere Bevölkerungsgruppe werde "durch die Konsolidierungsmaßnahmen so sehr getroffen wie junge Eltern mit mehreren Kindern".

Für den in der Gemeindeordnung vorgesehenen Einwohnerantrag müssen Unterschriften von fünf Prozent der Einwohner vorgelegt werden - in Grevenbroich rund 3000. Die Aktion dafür rollt: "Wir haben bereits Eltern oder Elternbeiräte von 26 Kindergärten aktivieren können, die uns unterstützen", erklärt Thomas Salg, der 36 Jahre alte Vater aus Elsen hatte bereits eine Facebook-Seite zum Thema gegründet und ist mit anderen weiter aktiv. "Wir sind sechs Initiatoren." Adda Dumröse aus Kapellen und Miriam Pilger aus Neukirchen haben mit ihm den Antrag unterzeichnet. "Wir rechnen damit, dass 150 bis 200 Familien betroffen sind", sagt Adda Dumröse. Die Unterschriftenlisten liegen auch in Geschäften und bei Ärzten aus. Vordrucke und Infos gibt es auf einer Homepage (www.kita-gv.de).

Bislang gilt für Geschwister Beitragsfreiheit. Nun hat sich der Jugendhilfeausschuss dafür ausgesprochen, dass für ein Kind die volle Gebühr erhoben wird, für das zweite Kind 40 Prozent des normalen Beitrages. Damit hatten die Politiker bereits den Verwaltungsvorschlag revidiert - danach sollte fürs zweite Kind 60 und fürs dritte Kind 30 Prozent werden.

Die Kritiker lehnen die zusätzliche Gebühr ab: "Schon jetzt zahlen Eltern in Grevenbroich sehr hohe Beiträge", sagen die Mütter und Väter. Die Einführung von "Geschwisterbeiträgen" sei "unsozial und belastet Familien mit mehreren Kindern unverhältnismäßig" - die Mehrbelastung betrage bis zu 4000 Euro. Die Unterschriften sollen voraussichtlich am 5. Dezember an Bürgermeisterin Ursula Kwasny übergeben werden.

(NGZ)
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