Grevenbroich Verein will alte Ladestraße neu gestalten

Grevenbroich · Die Mitglieder von "Gindorf e.V." planen ihr erstes Großprojekt. Die verwilderte Fläche am Bahnhof soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Ziel der Aktion ist es, das am Ortseingang liegende Areal attraktiv für Bürger zu gestalten.

 Auch die gegenüber liegenden Beete an der Provinzstraße wollen die Ehrenamtler aus Gindorf auf Vordermann bringen.

Auch die gegenüber liegenden Beete an der Provinzstraße wollen die Ehrenamtler aus Gindorf auf Vordermann bringen.

Foto: Holger

Der im Januar gegründete Verein "Gindorf e.V." startet sein erstes Großprojekt: die Umgestaltung der sogenannten Ladestraße am Bahnhof. Das ehemals der Deutschen Bahn AG gehörende Grundstück ist komplett zugewachsen, überall liegt Müll herum. "Mit einer ansehnlichen Fläche, die von den Bürgern genutzt werden kann, hat das nichts zu tun", sagt Vorstandsvorsitzender Holger Kremer. Der Verein will das ändern: In Kürze wird er mit dem ersten Schritt zur Neugestaltung des Areals beginnen.

 Der Verein "Gindorf e.V." will die ehemalige Ladestraße am Bahnhof neu gestalten. Damit soll der Ortseingang attraktiver werden.

Der Verein "Gindorf e.V." will die ehemalige Ladestraße am Bahnhof neu gestalten. Damit soll der Ortseingang attraktiver werden.

Foto: Gindorf e.V.

Spaziergänger, Jogger oder Hundebesitzer nutzen das Gelände trotz des heutigen Zustandes recht intensiv. Allerdings gibt es mittlerweile an manchen Stellen nur noch eine Durchgangsbreite von weniger als einem Meter. "Gindorf e.V." will das Gebiet ab November zunächst roden, um es dann neu zu bepflanzen - zum Beispiel mit Obstbäumen. Auf Anregung des Bundes für Umwelt und Naturschutz sollen einzelne Gehölze, die es geschafft haben, auf dem Schotterbett der ehemaligen Gleisanlage ihren Platz zu finden, stehen gelassen werden.

Die eigentliche Ladestraße soll freigelegt und das alte Kopfsteinpflaster wieder sicht- und nutzbar gemacht werden. "Heute ist dieser Bereich nur schwer einsehbar und viel zu dunkel. Dort sollen künftig Laternen errichtet werden", schildert Kremer ein weiteres Vorhaben. Die bereits existierende Platanenreihe möchten die Vereinsmitglieder mit zwölf zusätzlichen Exemplaren vervollständigen. Darüber hinaus wollen die Gindorfer auch Teile der gegenüber liegenden Provinzstraße neu gestalten und bepflanzen - der Ortseingang aus Richtung Wassermühle soll damit insgesamt ansehnlicher gestaltet werden.

Das Konzept wurde bereits mit der Stadtverwaltung abgestimmt, die Mitglieder des Umweltausschusses signalisierten grünes Licht für dieses Vorhaben. "Alles in allem handelt es sich um ein sehr großes Projekt mit vielen Teilschritten und natürlich einer Menge Arbeit", sagt Vize-Vorstandsvorsitzender Jürgen Moll. Dennoch ist es das Ziel des Vereins, bereits im kommenden Frühjahr mit den ersten Neupflanzungen zu beginnen. "Gindorf e.V." möchte nun möglichst viele Bürger gewinnen, die sich aktiv in die Neugestaltung einbringen wollen. "Gemeinsam können wir daran arbeiten, damit es zu einer deutlichen Qualitätssteigerung für unser Dorf kommt", erklärt Jürgen Moll.

Die Umgestaltung der Ladestraße gibt es allerdings nicht umsonst. "Aus unserem eher symbolischen Mitgliedsbeitrag kann sie nicht bestritten werden", stellt Schatzmeister Ditmar Kremer klar. Der Verein bemühe sich daher um Sponsoren, zudem seien später auch Patenschaften sowie Sachspenden - etwa Bäume, Sträucher oder Sitzbänke - willkommen. Und selbstverständlich sei auch Manpower gefragt.

Holger Kremer wünscht sich für die Zukunft mehr Unterstützung durch die Politik. "Alle müssen daran interessiert sein, unsere Orte attraktiver zu gestalten", meint er: "Nur so kann man dem demografischen Wandel entgegenwirken." Das Ehrenamt des Vereine sei eine solide Basis bei schlechter Haushaltslage, um mit wenigen Mitteln viel zu bewegen: "Eigentlich müsste die Einbindung der Bürger in jedem Programm der Parteien stehen."

(NGZ)
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