Grevenbroich Verkehrsverein will das Ettl-Rad sanieren

Grevenbroich · Das einst leuchtend rote Wahrzeichen der Landesgartenschau in Grevenbroich bietet heute einen trostlosen Anblick. Der Verkehrsverein um Walter Flöck möchte das ändern. Er macht sich stark für eine Sanierung der großen Skulptur.

 Rostige Brauntöne statt knalligem Rot: Das Ettl-Rad hat schon bessere Zeiten gesehen. Der Grevenbroicher Verkehrsverein, der auch den Finlay-Kunstpark betreut, will sich im nächsten Jahr um eine Sanierung der Skulptur kümmern.

Rostige Brauntöne statt knalligem Rot: Das Ettl-Rad hat schon bessere Zeiten gesehen. Der Grevenbroicher Verkehrsverein, der auch den Finlay-Kunstpark betreut, will sich im nächsten Jahr um eine Sanierung der Skulptur kümmern.

Foto: L. Berns

Das imposante "Schaufelrad" des im Vorjahr verstorbenen Viersener Kunst-Professors Georg Ettl ist zu einem Wahrzeichen Grevenbroichs geworden. Die 1995 zur Landesgartenschau übergebene Stahlskulptur ist längst nicht nur mehr auf dem offiziellen "Skyline"-Logo der Stadt zu finden. Wenn in Broschüren oder Web-Präsentationen etwas Attraktives aus der Energie-Kommune gezeigt wird, ist das Ettl-Rad meist dabei. Selbst Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat es in seine Internet-Galerie mit den schönsten Impressionen aus seinem Wahlkreis aufgenommen. Sicherlich auch, weil das Kunstwerk auf der Mäanderinsel in einem prächtigen Rot vor einer grünen Naturkulisse leuchtet.

Doch das war einmal. "Das Ettl-Rad befindet sich zurzeit in einem trostlosen Zustand", beklagt Walter Flöck, Vorsitzender des Grevenbroicher Verkehrsvereins (VV). Statt in einem knalligen Rot präsentiert es sich den Besuchern des Gartenschauparks in rostigen Brauntönen. "Kein schöner Anblick", meint Flöck. Der Vorsitzende will das Ettl-Rad nun in der ersten Zusammenkunft des Vereinsvorstands im neuen Jahr thematisieren. Es sollen Pläne geschmiedet werden, um die Stahlskulptur möglichst wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Mit ein paar Eimern roter Farbe sei das aber nicht getan, sagt Walter Flöck: "Das wird wohl eine größere Aktion."

Zuletzt war das "Schaufelrad" vor zehn Jahren neu gestrichen worden. Zum Bundeswettbewerb "Unsere Stadt blüht auf", an der sich Grevenbroich 2005 beteiligte, hatte der damalige Planungsdezernent Werner Hoffmann das Kunstwerk mit Hilfe von Sponsoren-Geldern auf Vordermann bringen lassen. Auch der Verkehrsverein will sich im nächsten Jahr auf die Suche nach potenziellen Geldgebern machen. "Alleine kriegen wir das finanziell nicht gestemmt", meint Flöck. Es müsse ein Gerüst aufgebaut, das Kunstwerk gesandstrahlt und anschließend gestrichen werden - natürlich mit dem von Georg Ettl gewählten Farbton. Ohnehin sei es erforderlich, die Sanierung im Einklang mit der Nachlassverwaltung des Künstlers in Angriff zu nehmen, gibt Kulturdezernent Michael Heesch zu bedenken: "Machen wir etwas falsch, könnte es hinterher Ärger geben."

Der Neuanstrich des Ettl-Rades ist eine Baustelle, die dahinter liegende Natur eine andere. Der Neusser Landschaftsarchitekt Georg Penker, der die Gartenschau in Grevenbroich plante, hatte schon im Vorjahr moniert, dass Obstbäume hinter der Skulptur gesetzt wurden - "obwohl die Wiese von Bepflanzungen frei gehalten werden sollte". Penkers Befürchtung: Werden die Bäume größer, zerstören sie das von Ettl gewollte "Spannungsfeld zwischen Kunst und freiem Raum". Der Landschaftsarchitekt schlägt, vor die Bäume auf die nahe gelengene Apfelwiese umzusiedeln.

(NGZ)
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