Grevenbroich Viele Bürgerbeschweren nach falschen Bescheiden

Grevenbroich · In der Stadtverwaltung liefen in diesen Tagen die Telefone heiß. Etliche Grevenbroicher beschwerten sich: Sie hatten Mahnungen aus dem Rathaus erhalten – für Gebühren, die sie offensichtlich längst bezahlt hatten.

In der Stadtverwaltung liefen in diesen Tagen die Telefone heiß. Etliche Grevenbroicher beschwerten sich: Sie hatten Mahnungen aus dem Rathaus erhalten — für Gebühren, die sie offensichtlich längst bezahlt hatten.

Einer der Betroffenen: Helmut Klought. 16 Euro Mahngebühren stellte die Stadt dem Allrather in Rechnung, weil er angeblich die Friedhofsgebühr nicht gezahlt hatte. Klought wurde skeptisch, kramte seine Belege aus dem Vorjahr hervor: "146 Euro, überwiesen am 24. April — alles in Ordnung." Nicht wirklich, wie ihm jetzt im Rathaus versichert wurde. Denn die Verwaltung hatte ihm die Friedhofsgebühren seinerzeit auf die Grundsteuer angerechnet. Dass ihm lediglich 33,50 Euro an Grundbesitzabgaben abgebucht wurden, fiel Helmut Klought damals nicht auf: "Ich war zu der Zeit in Urlaub und habe das später nicht mehr kontrolliert." Die Differenz von 146 Euro wird er jetzt zahlen, der Säumniszuschlag von 16 Euro wurde ihm gestrichen.

Der Allrather ist kein Einzelfall: "Zwischen 70 und 90 Beschwerden müssen allein in den vergangenen Tagen im Grevenbroicher Rathaus eingegangen sein", erklärt Ratsfrau Hildegard Florack (UWG) nach eigenen Recherchen: "Mal wurden Friedhofsgebühren, mal Kindergartenbeiträge angemahnt." Grund für den Wirrwarr soll angeblich eine Umstellung des Gebührensystems gewesen sein.

Aus dem Rathaus war am Freitag nach 13 Uhr (Feierabend) keine Erklärung mehr zu bekommen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny zeigte sich am Handy verwundert über den Ärger, den Mahnungen verursachten: "Das ist mir nicht bekannt. Ich werde mich am Montag um diese Angelegenheit kümmern."

(NGZ)
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