Grevenbroich Vier Steinkauz-Paare brüten noch im ganzen Stadtgebiet

Grevenbroich · Die kleine Eulenart ist extrem selten geworden.

 Eines von vier Jungtieren aus der Barrensteiner Niströhre.

Eines von vier Jungtieren aus der Barrensteiner Niströhre.

Foto: N. Wolf

Ein schöner Erfolg für die Naturschützer aus dem Grevenbroicher Umweltzentrum "Schneckenhaus": Ein Steinkauz, der vor einiger Zeit nach einer gut überstandenen Verletzung wieder ausgewildert wurde, hat sich in Barrenstein niedergelassen, dort ein Weibchen gefunden und putzmunteren Nachwuchs gezeugt. Die vier jungen Käuzchen - jedes etwa fünf Wochen alt - üben zurzeit das Fliegen und das Jagen nach Beute.

"Steinkäuze gelten bundesweit als erheblich gefährdet", sagt der städtische Umweltbeauftragte Norbert Wolf: "Daher kümmern sich ehrenamtliche Naturschützer sehr intensiv um diese Eulenart." In Grevenbroich werden etwa Sitzwarten gebaut, auf denen die Käuze nach Beute Ausschau halten können, oder Röhren gefertigt, in denen die kleinen Nachtvögel brüten.

Eine solche Röhre wurde auch dem wieder aufgepäppelten Steinkauz angeboten. "Er hat sie zunächst als Rückzugsort angenommen, später wurde daraus ein Brutplatz", freut sich Norbert Wolf. Nach seinen Kenntnissen gibt es nun insgesamt vier Steinkauz-Brutpaare im gesamten Stadtgebiet. Dass sich die Vögel in Barrenstein gerne aufhalten, sei auch den örtlichen Pferdehaltern zu verdanken, meint Wolf.

Denn deren Tiere sorgen regelmäßig für "gemähte" Wiesen, auf denen die kleinen Käuze ihre Beute - vorzugsweise Mäuse - besser entdecken und schlagen können. "Und auf den Pferdeäpfeln finden sich mit Einbruch der Dunkelheit gerne Käfer und größere Insekten ein, die von den Steinkäuzen gerne gefressen werden", sagt Norbert Wolf.

Die Steinkauzröhren ersetzen übrigens Bäume mit Asthöhlen, wie sie früher häufig auf alten Streuobstwiesen zu finden waren. "Sie sind leider zu Raritäten geworden, so dass wir dem Steinkauz anderweitig helfen müssen", erklärt der Grevenbroicher Umweltbeauftragte.

(wilp)
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