Grevenbroich Wache auf acht Millionen Euro abgespeckt

Grevenbroich · Bürgermeister Klaus Krützen und SEG-Geschäftsführerin Monika Stirken-Hohmann haben erste Pläne für die Feuerwache vorgelegt - und erklärt, wie der Neubau drei Millionen Euro günstiger ausfallen kann als ein Umbau.

 Ein erster Entwurf für die Wache an der Wevelinghovener Straße. Fahrzeughallen mit 13 Einfahrttoren sollen reichen. Die zwei weiteren Tore gehören zum Servicebereich.

Ein erster Entwurf für die Wache an der Wevelinghovener Straße. Fahrzeughallen mit 13 Einfahrttoren sollen reichen. Die zwei weiteren Tore gehören zum Servicebereich.

Foto: Stadt

Der Rat hat entschieden, dass die Stadt die neue Feuerwache mieten soll und die Baukosten auf acht Millionen Euro gedeckelt werden. So mancher Politiker fragt sich, wie die Stadtentwicklungsgesellschaft als Bauherrin das schaffen will, schließlich hätte der verworfene Umbau der Wache Lilienthalstraße knapp elf Millionen gekostet. Gestern gab es Antworten. Bürgermeister Klaus Krützen ging in die Offensive, stellte mit SEG-Geschäftsführerin Monika Stirken-Hohmann und dem Beigeordnetem Florian Herpel erste Pläne vor. Das Gebäude wird rund 1000 Quadratmeter kleiner ausfallen als der früher geplante Umbau-Komplex.

"Für mich ist der Verlauf der Diskussion über die neue Wache unverständlich. Hier ist Positives zu verkünden, von dem der Steuerzahler profitiert", betonte Klaus Krützen. Der Verwaltungschef hatte 2016 den geplanten Aus- und Umbau der Wache gestoppt, nun soll es zu geringeren Kosten einen Neubau geben. Wie das geht? "Ein Neubau ist auch deshalb günstiger zu realisieren, weil eine Sanierung während des Dienstbetriebes mehr Zeit in Anspruch nimmt", begründet Stirken-Hohmann. Zudem hätten für den Übergang Container aufgestellt werden müssen. Und: "Wir können beim Neubau etwa Fahrzeughallen und Werkstätten anders anordnen."

Frühere Annahmen waren auch für einen Neubau von mehr als zehn Millionen ausgegangen, der nun geringere Betrag resultiere daher, dass sich die aktuellen Pläne "streng an der DIN 140922", der Norm für Feuerwehrhäuser, orientierten.

Die Pläne für den Standort Wevelinghovener Straße fallen kleiner aus als der an der Lilienthalstraße geplante Komplex. Die Fläche dort sollte von 1600 auf 3800 Quadratmeter Raumfläche mehr als verdoppelt werden, an der K 10 stehen 2850 Quadratmeter zur Verfügung. Allerdings gibt es Landreserven für Erweiterungen. An der Lilienthalstraße sollten die Werkstätten von 380 auf 980 Quadratmeter erweitert werden, im Neubau soll es einen 660 Quadratmeter großen Werkstattbereich geben. Auch bei Fahrzeughallen wurde "abgespeckt". Am alten Standort sollten 19 Fahrzeuge Platz finden, für den Neubau sind 13 Einfahrttore geplant. "Das reicht für alle vorhandenen Fahrzeuge", betont Stirken-Hohmann. "Wir dampfen nichts ein", ergänzt Krützen. Alle fachlichen Erfordernisse für die Feuerwehr seien erfüllt, die Pläne mit der Feuerwehrleitung abgestimmt. Mit dem Baurecht rechnet die Stadt für Sommer 2018. Im Jahr 2020 soll der Bau stehen.

Die Pläne könnten sich aber noch ändern: Klaus Krützen hatte dem Rhein-Kreis einen gemeinsamen Neubau für Feuerwehr und Rettungsdienst vorgeschlagen. Der Kreis hatte bereits eine Absage erteilt, doch laut Krützen gibt es weitere Gespräche. "Das zeigt mir, dass der Kreis weiter Interesse hat." Die Gespräche stünden kurz vor dem Abschluss, Krützen ist optimistisch. Ein Umzug des Rettungsdienstes würde "Innenstadt-Bewohner, die die Rettungswagen von der Parkstraße ausrücken hören, entlasten."

Eine weitere Baustelle: Für die verworfene Umbauplanung hatte das Büro S 3 in Bremen bereits Pläne erstellt, sind Kosten angefallen. Laut Krützen laufen mit dem Unternehmen Gespräche für eine Lösung, die Stadt sei an weiterer Zusammenarbeit interessiert. Auch wenn es finanziell zum "schlimmsten Fall" komme, sei das gesamte Wirtschaftlichkeitsergebnis für die Wache dennoch positiv: Auf 50 Jahre berechnet, kommt der Neubau laut Stadt um rund drei Millionen Euro günstiger als das Sanierungsmodell.

(NGZ)
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