Grevenbroich Wählergemeinschaft wettert gegen geplantes Wettbüro im Montanushof

Grevenbroich · Die Wählergemeinschaft "Mein Grevenbroich" äußert Bedenken wegen der geplanten Ansiedlung eines Sportwettenanbieters im Montanushof. In einer gestern veröffentlichten Mitteilung erklärten Fraktionsvorsitzender Thomas Wiedenhöfer und seine Stellvertreterin Martina Suermann, der Stadt würde damit ein "Bärendienst" erwiesen. Die Wählergemeinschaft warne daher "vor einer inkonsequenten Anwendung und flexiblen Auslegung der bereits 2011 verabschiedeten Vergnügungsstättenkonzeption" der Stadt. "Damit wird einer erneuten Zuzugsbewegung von Glücksspielsspielangeboten - dazu zählen auch Wettbüros - Tür und Tor geöffnet. Ein Präzedenzfall liegt jetzt vor, die Durchsetzung auf dem Klageweg wird wieder zur Option."

 Im Montanushof soll ein Wettbüro eröffnet werden. Die Wählergemeinschaft "Mein Grevenbroich" äußert Bedenken gegen diese Planung.

Im Montanushof soll ein Wettbüro eröffnet werden. Die Wählergemeinschaft "Mein Grevenbroich" äußert Bedenken gegen diese Planung.

Foto: Jaz

Im Rathaus wird der Vorwurf, das Vergnügungsstättenkonzept werde inkonsequent ausgelegt und aufgeweicht, zurückgewiesen. Stadtsprecher Andreas Sterken betont, dass die Ansiedlung einer Wettannahmestelle konform zum Konzept sei. Die Wettannahmestelle sei "in der beantragten Form keine Vergnügungsstätte, weil keine Aufenthaltsmöglichkeit besteht" - und weil nicht die Möglichkeit bestehe, das Ereignis, auf das gewettet wird, vor Ort zu verfolgen. "Reine Annahmestellen werden vom Vergnügungsstättenkonzept nicht erfasst. Sie sind in der Auslegung vergleichbar mit Lotto-Annahmestellen", erklärt Sterken.

Zudem würde die Regelung für den Montanushof Vergnügungsstätten im Erdgeschoss zwar ausschließen. "Im Unter- und Obergeschoss wären auch Vergnügungsstätten zulässig. Dort wären sie mit dem Konzept vereinbar", teilt Sterken mit. Tim Grevelhörster, Center Manager des Montanushof, hatte betont, dass es im Vorfeld der Vermietung eine Abstimmung mit der Stadt gegeben und es keinerlei Bedenken gegeben habe. Der Betreiber werde auf die Einhaltung des Jugendschutzes achten.

Die Fraktionsspitze der Wählergemeinschaft "Mein Grevenbroich" äußert hingegen starke Bedenken. Mit Blick auf die Gefahren von Spielsucht wird gar an die Fürsorgepflicht der Stadt appelliert. "Es wirkt schon fast absurd, dass eine therapeutische Einrichtung in unmittelbarer Nähe ist", heißt es in der Mitteilung.

(NGZ)
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