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Grevenbroich Was bei einem Wespenangriff hilft

Grevenbroich · Claudia und Darleen Schulz gehörten zu den Opfern des Wespenangriffs in Frimmersdorf. Mediziner und Biologen erklären, wie man sich bei solchen Attacken richtig verhält – und weshalb Wespen oft nicht alleine angreifen.

 Gestern hatte Familie Schulz den Schock überstanden.

Gestern hatte Familie Schulz den Schock überstanden.

Foto: Staniek

Claudia und Darleen Schulz gehörten zu den Opfern des Wespenangriffs in Frimmersdorf. Mediziner und Biologen erklären, wie man sich bei solchen Attacken richtig verhält — und weshalb Wespen oft nicht alleine angreifen.

 Großeinsatz in Frimmersdorf: Wespen attackierten drei Kinder und eine Schwangere.

Großeinsatz in Frimmersdorf: Wespen attackierten drei Kinder und eine Schwangere.

Foto: Staniek

Sandy Schulz (31) ist erleichtert: Ehefrau Claudia (29) und Tochter Darleen (3) sind nach der Wespenattacke vom Dienstagabend wieder wohlauf und aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auch die anderen beiden Kinder (zwei und sechs Jahre alt), die beim Spielen von Wespen attackiert wurden, sind wieder zu Hause. Das bestätigte Kreissprecher Harald Vieten gestern auf NGZ-Anfrage. Doch Sandy Schulz sitzt der Schock noch in den Knochen. Der Angriff hatte zu einem Großeinsatz geführt, mehrere Rettungs- und Notarztwagen rückten an.

Die Wespen hatten die Kinder in einem Garten an der Straße Bedburger Hüll attackiert. "Die Kinder hatten mit Straßenkreide gespielt, auch an einer Aushöhlung in einem Baum. Ich wusste nicht, dass sich dort ein Wespennest befindet", sagt Sandy Schulz. "Plötzlich hörte ich Darleen schreien: Ich will hier raus, ich werde gestochen." Sandy Schulz und seine im achten Monat schwangere Ehefrau eilten zur Hilfe und zogen die Kinder aus dem wild gewordenen Wespenschwarm. Darleen wurde zehn Mal, ihre Spielkameraden ebenfalls mehrmals gestochen. Auch Claudia Schulz wurde gestochen.

Vor allem für Allergiker sind Wespenstiche gefährlich. Etwa zweimal pro Woche rückt der Notarzt in Grevenbroich wegen Insektenstichen aus. Marc Zellerhoff (40), ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, betont: "Einen solchen Einsatz wie jetzt in Frimmersdorf hatten wir aber noch nie."

Im Falle eines Wespenstichs empfiehlt er: Ruhe bewahren, in Sicherheit bringen, die betroffene Körperstelle gut kühlen. "Allergiker benötigen aber in jedem Fall ärztliche Hilfe. Sie sollten zudem stets ein Notfall-Set bei sich tragen", stellt er klar.

Generell sollten Bürger, die ein Wespennest im Garten haben, die Tiere nicht aufscheuchen. Das empfiehlt Michael Stevens, Geschäftsführer der Biologischen Station "Haus Natur" im Rhein-Kreis Neuss. Wenn jemand gestochen werde, würden Duftstoffe freigesetzt, die andere Wespen anlocken und zur Verteidigung auffordern. Genau darin liegt eine Gefahr. "Bei mehreren Insektenstichen sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Das kann natürlich auch der Hausarzt sein", sagt Zellerhoff. Jeder Mensch reagiere anders auf Insektenstiche.

Zum Schutz können Bürger ein Wespennest im Garten umsiedeln oder von Schädlingsbekämpfern beseitigen lassen.

Am Bedburger Hüll war am Dienstagabend der Gustorfer Imker Günter Kohnke gerufen worden. Er tötete die Insekten ab — "da Gefahr für Leib und Leben bestand", wie Kohnke erläuterte. Gestern Abend rückte zudem ein Schädlingsbekämpfer an, um das Wespennest am Boden auszuräuchern.

(NGZ)
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