Kommentar Was lästig ist, existiert nicht

Unabhängig davon, ob im Fall Lünendonk tatsächlich der Baumschutz greift, unabhängig davon, ob der Dezernent der Bürgerin tatsächlich einen Ganzkörperschutzanzug bei der Grabpflege nahegelegt hat. Selbst wenn die Stadtverwaltung im Recht sein sollte, es gibt aber mit den Bürgern ein weit verbreitetes Kommunikationsproblem.

Das zeigt sich jetzt auch deutlich beim Thema Bahnhof. Die Bürger fühlen sich mit ihren Beschwerden bei der Stadt nicht ernst genommen, statt dessen oft von oben herab behandelt, nach dem Prinzip: "Was die Stadtverwaltung nicht wahr haben will und was lästig ist, das existiert einfach nicht." Diesen Eindruck schildern Bürger immer wieder. Doch Bürger sind Steuerzahler, die den Dienstleistungsbetrieb Stadtverwaltung finanzieren. Das scheint aber zur Grevenbroicher Stadtverwaltung nicht vorzudringen. So verkommt auch der neue Mängelmelder auf der Internetseite der Verwaltung zu einem bloßen "Schönheitspflästerchen", wenn im unmittelbaren Kontakt mit den Bürgern doch weiterhin bei vielen der Endruck vermittelt wird, dass Bürgeranliegen nur stören und den Verwaltungsmitarbeitern nur lästig fallen.

Gundhild Tillmanns

(NGZ)
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