Grevenbroich Wegweiser zeigt die besten Hofläden in der Region

Grevenbroich · Eine neue Broschüre der Landwirtschaftskammer zeigt die Leistungsstärke von 117 regionalen landwirtschaftlichen Betrieben.

Die nächsten Wochen dürften für Renate und Peter Eßer sowie ihre Mitarbeiter die arbeitsreichsten im ganzen Jahr werden. Denn dann wird das Team des "Gänsepeters" in Rommerskirchen-Ramrath erfahrungsgemäß von besonders vielen Kunden frequentiert, die sich zur Gänsesaison einen schönen Braten sichern möchten. Sie nutzen das Angebot der Direktvermarktung im Hofladen, der freilich nicht nur Geflügelfleisch hergibt. Auch Eier, Säfte, Wurstkonserven und Fruchtaufstriche gibt es hier - und sogar Federbetten. Das Unternehmen am Gillbach ist einer von 117 landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region, die in einem neuen Wegweiser der Landwirtschaftskammer NRW vorgestellt werden. "Landservice" heißt das ansprechend gestaltete Taschenbuch, das gestern beim "Gänsepeter" in Ramrath präsentiert wurde und die Leistungsfähigkeit und Vielfalt der Höfe im Rhein-Kreis Neuss, aber auch rings um Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach dokumentiert. Janine Rech, Beraterin der Landwirtschaftskammer, hat mehrere Monate an der Zusammenstellung gearbeitet und stand in engem Kontakt mit den Betrieben, die sie auch besucht hat. Herausgekommen ist eine übersichtliche und schön und ausführlich gestaltete Orientierungshilfe für Verbraucher. Eine Besonderheit: Alle Höfe, die mitgemacht haben, geben eine Selbsteinschätzung ab, wie nachhaltig sie wirtschaften - Müllvermeidung, Erhalt seltener Tierrassen oder ökologische Bauweise. Ein Register zeigt nicht nur auf, wer in der Region landfrische Produkte anbietet, sondern auch, wo Kinder Landleben erfahren können, wo es Ferienwohnungen, Bauernhofcafés oder Veranstaltungen gibt. Zu Feier- und Tagungsmöglichkeiten und zu Partyservices führt der Hof-Wegweiser, ebenso zu Betrieben, die sich den Themen Reiten&Pferde oder Blumen/Garten/Natur widmen. "Die Ansprüche an Direktvermarkter sind größer geworden", weiß Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt, "sie brauchen eine größere Palette an Angeboten, müssen aber dennoch authentisch bleiben." Zwar hätten Direktvermarkter in der Regel eine Stammkundschaft, sie müssten dennoch beständig auf sich aufmerksam machen, um diese bei der Stange zu halten und zudem neue Kunden zu gewinnen. Dazu soll die Broschüre beitragen. "Wir sind Landwirte, müssen aber mitunter noch lernen, Betriebswirte zu werden", meint Wappenschmidt.

10.000 Exemplare sind von dem Höfe-Wegweiser gedruckt worden, der kostenlos in Gemeindebüros und Bürgermeisterämtern erhältlich ist. Er kann auch im Internet heruntergeladen (www.landservice.de) oder bei der Landwirtschaftskammer bestellt werden (0251 2376444, Versandgebühr drei Euro). Finanziert wurde das Projekt mit Hilfe des Landes NRW, den aufgeführten Höfen entstanden laut Janine Rech keine Kosten.

(NGZ)
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