Grevenbroich Wirbel um Spendengelder für Rollstuhl

Grevenbroich · Grevenbroicher spendeten nach Aufruf des Behindertenbeauftragten mehrere Hundert Euro.

Im Januar hatte der Grevenbroicher Behindertenbeauftragte Christoph Meyer öffentlich zu Spenden aufgerufen. Er wollte damit einer Frau aus Elsen helfen, sie sollte einen neuen Elektro-Rollstuhl bekommen. Jetzt wird dem Allrather vorgeworfen, das eingenommene Geld zweckentfremdet zu haben. Doch Meyer dementiert.

Wie der Allrather gegenüber unserer Redaktion erklärte, habe er die Aktion abgeblasen, nachdem es zu einem Zerwürfnis mit der Spendenempfängerin gekommen war. Das Geld befinde sich nach wie vor noch auf einem Konto, bekräftigt Meyer. Es handele sich einerseits um 800 Euro, die über die damals in Geschäften aufgestellten Spendendosen gesammelt worden seien. Andererseits habe ein Unternehmen weitere 500 Euro gestiftet.

"Die 800 Euro werde ich an die Behindertenwerkstatt in Hemmerden spenden", sagte Christoph Meyer im Gespräch mit unserer Redaktion: "Ich gehe davon aus, dass die Bürger das befürworten werden." Darüber hinaus werde er mit den Verantwortlichen der spendablen Firma darüber reden, ob er deren 500 Euro ebenfalls an die Varius-Werkstätten überweisen dürfe. "Wenn nicht, zahle ich das Geld selbstverständlich an das Unternehmen zurück", sagt Meyer, der in Kürze sein Ehrenamt zur Verfügung stellen wird. Wegen eines schweren Augenleidens, wie er erklärt.

Der Verdacht, dass der Behindertenbeauftragte ihm anvertrautes Geld unterschlagen habe, war bereits Thema im Rat. Bürgermeister Klaus Krützen hatte die Politiker hinter verschlossenen Türen darüber informiert, dass mehrere Bürger der Stadtverwaltung mitgeteilt hätten, dass Meyer ihnen anvertrautes Geld veruntreut beziehungsweise unterschlagen habe. Dabei sei es auch um die Spenden für einen Rollstuhl gegangen.

Wie der Bürgermeister auf Anfrage betonte, habe er zwischenzeitlich ein Gespräch mit Christoph Meyer geführt. "Die Vorwürfe, die im Raum standen, konnten dabei ausgeräumt werden", sagt Krützen. Meyer habe nachvollziehbar belegen können, dass die Spendengelder zurückgelegt worden seien.

(NGZ)
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