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Grevenbroich Wolfgang Kaiser ist neuer CDU-Parteichef

Grevenbroich · Der 54-Jährige Neukirchener führt seit gestern den Stadtverband. Dass der Wahlabend nicht ganz so harmonisch verlief, lag an Ursula Kwasny.

 Norbert Gand (r.) gratuliert seinem Nachfolger Wolfgang Kaiser, der gestern Abend zum neuen CDU-Parteivorsitzenden gewählt wurde.

Norbert Gand (r.) gratuliert seinem Nachfolger Wolfgang Kaiser, der gestern Abend zum neuen CDU-Parteivorsitzenden gewählt wurde.

Foto: G. Salzburg

Eigentlich war eine Kampfabstimmung nicht vorgesehen. Wolfgang Kaiser stand als einziger Kandidat für das Amt des Vorsitzenden auf der Vorschlagsliste des CDU-Stadtverbandsvorstandes. Dass es dann doch eine Gegenkandidatin gab, lag an Vassilious Thanopoulos, der spontan seine Lebensgefährtin Carina Barber für das Amt der Parteichefin vorschlug. Auf die 59 Jahre alte Kapellenerin entfielen letztlich jedoch nur sechs von 68 Stimmen. Wolfgang Kaiser beendete den Abend mit einem Votum von 54 Ja- und sechs Nein-Stimmen. Es gab eine Enthaltung, eine Stimme war ungültig. Er hätte sich ein deutlicheres Ergebnis gewünscht, kommentierte der 54 Jahre alte Neukirchener nach der Wahl gegenüber unserer Redaktion.

Obwohl das Wort Gemeinsamkeit gestern mehrfach in der Elsener Zehntscheune die Runde machte, war die mit 68 von 479 Mitgliedern sehr schlecht besuchte CDU-Mitgliederversammlung nicht durchgängig von Harmonie geprägt. Für kritische Worte sorgte insbesondere die ehemalige Bürgermeisterin Ursula Kwasny, die noch einmal die Wahl Revue passieren ließ - und eine mangelnde Unterstützung aus eigenen Reihen beklagte. Nicht ohne Zorn "dankte" die 63-Jährige allen, "die mich aus familiären, beruflichen oder zeitlichen Gründen vergessen, die mich beschimpft und gedemütigt haben, die über mich an Theken geurteilt und die mich verachtet haben". Und Kwasny richtete ironisch auch ihren "Dank" an all diejenigen, die ihr beim Abschied nicht in die Augen hätten sehen können. Hätte sie mehr Unterstützung erfahren, wäre ein Ergebnis von "50 plus" drin gewesen, meinte die Ex-Bürgermeisterin.

"Wenn Wahlen gewonnen werden wollen, muss man zusammenstehen", mahnte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke - es war der einzige Kommentar zu Kwasnys Worten. Ansonsten ging die Stadtpartei zur Tagesordnung über.

Und in deren Mittelpunkt stand die Neuwahl des Vorsitzenden. Nachdem der Rechtsanwalt Norbert Gand (66) aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidierte, tritt nun der Bauingenieur Wolfgang Kaiser in seine Fußstapfen. Der 54-Jährige gehört seit 2008 der CDUan, seit 2014 ist er Fraktionsvorsitzender. Dass dieses Amt mit dem des Parteichefs zu vereinbaren ist, davon ist Kaiser überzeugt: "Ich sehe darin nur Vorteile", meinte er.

Der Neukirchener will die Mitgliederwerbung vorantreiben und vor allem junge Leute für die CDU begeistern. Bürgerforen plant er ebenso wie offene Parteitage. Sein Ziel sei es, die Union "offen und transparent zu gestalten", sagte Kaiser. Eine große Aufgabe sieht er in den 2017 anstehenden Wahlen. Zum einen gelte es, "endlich einen Grevenbroicher Landtagskandidaten im Wahlbezirk durchzusetzen", andererseits müsse ein "starker Bundestagswahlkampf" angesichts fallender Umfragezahlen geführt werden. Und er möchte früh einen geeigneten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2020 finden - "am besten jemanden, der bürgernah, lebens- und berufserfahren und idealerweise zwischen 25 und 30 Jahre alt ist".

(NGZ)
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