Grevenbroich Zugausfälle verärgern Fahrgäste der Bahn

Grevenbroich · Vom Lokführer-Streik waren auch viele Grevenbroicher Fahrgäste betroffen. Züge fielen aus oder fuhren verspätet, Kritik hagelte es wegen unzureichender Information der DB. Beim Ersatzverkehr für die RB 38 gab's erneut eine Panne.

 Sebastian Wingrich (l.) und Markus Seifert gehörten zu den Fahrgästen, die gestern im Grevenbroicher Bahnhof vom Streik betroffen waren. "Die Informationspolitik der Bahn ist schlecht", kritisiert Wingrich.

Sebastian Wingrich (l.) und Markus Seifert gehörten zu den Fahrgästen, die gestern im Grevenbroicher Bahnhof vom Streik betroffen waren. "Die Informationspolitik der Bahn ist schlecht", kritisiert Wingrich.

Foto: L. Berns

Für reichlich Ärger sorgten gestern Nachmittag die Zugausfälle bei der Deutschen Bahn. Der Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL hatte im Grevenbroicher Bahnhof erhebliche Folgen. Züge fielen aus oder fuhren verspätet. "Für die Ausfälle habe ich kein Verständnis. Man zahlt und erhält keine Leistung", erklärt Wolfgang Reimann. Der Grevenbroicher wollte nach Mönchengladbach, doch sein Zug fuhr nicht. "Ich musste meinen Arbeitgeber anrufen und erklären, dass ich nicht kommen kann", sagte der 46-Jährige. Bereits in der vergangenen Woche wurde gestreikt. "Die Lokführer sollten lieber nur einmal in den Streik treten, aber dann richtig", so Reimann, der sein Fahrrad dabei hatte. "Im äußersten Notfall fahre ich damit nach Mönchengladbach."

Aufgebracht ist Hans Wellmann. "Heute streiken die Lokführer, morgen vielleicht wieder die Piloten. Es ist erbärmlich, dass so etwas in einem Land wie Deutschland passiert. Warum setzt die Bahn keine Busse als Ersatz ein", schimpft der 44-Jährige. Für einen Jüchener fing die Reise nach Mallorca schlecht an. "Ein Zug nach Köln fällt aus, der nächste soll fahren. Wenn nicht, haben wir ein Problem", sagt der Mann und hofft, noch rechtzeitig den Flieger zu erreichen.

Im Bahnhof informierte am Schalter der - privaten - Reiseagentur DB 3 Gabriele Tyczka die Fahrgäste. "Zwei Stunden lang fielen die meisten Züge nach Köln und Mönchengladbach aus, jetzt fahren sie wieder - zum Teil mit Verspätungen", erklärt sie. Doch für eine Stunde später sei erneut ein Ausfall angekündigt. Ein Teil der Fahrgäste sei informiert, andere "sind genervt. Doch wir können ja nichts dafür", betont Gabriele Tyczka.

Ein Trost: Nach Neuss kamen die Fahrgäste trotz der Zugausfälle. Die Strecke ist auf diesem Abschnitt wegen Bauarbeiten seit Samstag komplett gesperrt, die im Ersatzverkehr eingesetzten Busse waren vom Streik nicht betroffen. Wegen dieser Streckensperrung hatte die Bahn angekündigt, dass im Bahnhof ein so genannter Reisendenlenker zu Auskünften bereit stehe. Doch der war gestern Nachmittag - zumindest zeitweise - nicht zu sehen. "Die Informationspolitik der Bahn ist schlecht. Es ist eine Frechheit", empört sich Sebastian Wingrich (29). "An der Infosäule erhielt ich die Auskunft, dass der Zug nach Gladbach fährt. Nun hieß es zwei Minuten vor der Abfahrt, dass er ausfällt." Mehr Glück hatte Marc Fischer aus Kerpen, der 36-Jährige informierte sich per Smartphone im Internet. "Die RB 38 nach Horrem soll pünktlich abfahren." Wenige Minuten später fuhr tatsächlich ein roter Triebwagen am Bahnsteig vor. Doch auch Fischer hat Kritik an der Information. "Im Zug, mit dem ich nach Grevenbroich gefahren bin, hieß es nur, wir sollten auf die Durchsagen im Bahnhof achten."

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Ein anderes Ärgernis soll ein Ende haben: Nach Montag beschwerten sich auch am Dienstag Fahrgäste, dass der Bus im Schienenersatzverkehr um 23.44 Uhr nicht am Neusser Bahnhof aufgetaucht sei. "Es gab eine Panne bei der Planung", räumte ein Sprecher der Bahnpressestelle ein. Seit gestern Abend sollte der Bus laut Bahn aber fahren.

(NGZ)
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