Grevenbroich Zwei Künstlerinnen stellen in der ehemaligen Synagoge aus

Grevenbroich · Die Keramikerin Ursula Gabler und die Malerin Ursula Schachschneider präsentieren nicht einfach eine Auswahl ihrer Arbeiten in der ehemaligen Hülchrather Synagoge: Sie haben so manches Exponat eigens für die Ausstellung an diesem ungewöhnlichen Ort geschaffen.

 Die Künstlerinnen Ursula Gabler (l.) und Ursula Schachschneider.

Die Künstlerinnen Ursula Gabler (l.) und Ursula Schachschneider.

Foto: Lber

Und auch der Titel "Mit dem Leben leben" kommt nicht von ungefähr. Beide haben sich vom Leben und Leiden von Anne Frank inspirieren lassen.

Ursula Gabler aus Kapellen hat zwei Wollknäuel aus Ton geschaffen, ein großes und ein kleines. Es soll symbolisieren, dass der Lebensfaden von Anne Frank viel zu früh zerrissen wurde. Eine Schale, geformt aus bandförmigem Ton ist mit 161 alten Glasmurmeln gefüllt, Murmeln, wie es sie aus dem spärlichen Nachlass von Anne Frank gibt. Die 63-Jährige zeigt ansonsten Figürliches. Da ist die Frau, die in einer Art Verlies dem kargen Licht den Rücken zukehrt, oder "Das Erbe": Ein Kind übernimmt von seinen Vorfahren eine lädierte Erdkugel. Eine andere Skulptur zeigt einen Mann und eine Frau, die Rücken an Rücken dasitzen, sich scheinbar nichts mehr zu sagen haben. Ursula Gabler geht es auch um Themen wie Einsamkeit und Traurigkeit, auch losgelöst vom Holocaust.

Ursula Schachschneider aus Münchrath zeigt Malerei, die grob in zwei Kategorien eingeteilt werden kann: Architektur und Porträts. Fast immer wird Anne Frank zitiert. Das einzige Aquarell zeigt deren jahrelanges Versteck in Amsterdam. Ein Bild zeigt eine Dächerlandschaft - so einen Ausblick muss Anne Frank aus ihrem Versteck heraus gehabt haben. Die Porträtserie der 58-Jährigen basiert auf einer Reportage in einem Nachrichtenmagazin: "Mit dem Leben leben" - zu sehen sind Menschen, die den Holocaust überlebt haben und denen dennoch das spätere Leben dennoch gelingen sollte.

Die Ausstellung ist bis zum 15. November jeweils sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

(barni)
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