Grevenbroich Zwei Loks kollidieren am Kraftwerk

Grevenbroich · In der Nähe des Frimmersdorfer Kohlebunkers sind zwei Loks der Nord-Süd-Bahn miteinander kollidiert. Menschen wurden nicht verletzt. Eine Lokomotive und 14 Waggons müssen nach dem Unfall aufwendig geborgen werden.

 Bergungsarbeiten auf den Gleisen der Nord-Süd-Bahn: In der Nähe des Frimmersdorfer Kraftwerks kollidierten zwei Braunkohle-Züge.

Bergungsarbeiten auf den Gleisen der Nord-Süd-Bahn: In der Nähe des Frimmersdorfer Kraftwerks kollidierten zwei Braunkohle-Züge.

Foto: Lothar Berns

Am Frimmersdorfer Kraftwerk laufen umfangreiche Bergungsarbeiten. Nachdem es in der Nähe des Kohlebunkers am frühen Mittwochmorgen zu einer Zug-Karambolage gekommen ist, muss eine tonnenschwere E-Lok mitsamt Waggons beiseite geräumt werden. "Das wird voraussichtlich noch einige Tage lang dauern", sagte RWE-Sprecher Jan-Peter Cirkel gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Unter anderem wurden Spezialkräne angefordert, die in der nächsten Woche zum Einsatz kommen.

Wie die beiden Lokomotiven der Nord-Süd-Bahn zusammenstoßen konnten, ist nicht ganz klar. Die Ermittlungen dauern noch an. Fest steht, dass sich in der Nähe des Kohlebunkers gegen ein Uhr zwei Züge auf unterschiedlichen Gleisen begegneten und miteinander kollidierten. "Dabei wurde eine Lok aus den Schienen gehoben", schildert Cirkel. Das etwa 140 Tonnen schwere und 7600 PS starke Fahrzeug kippte in die Böschung und blieb dort liegen. Acht seiner insgesamt 14 Waggons - beladen mit je rund 130 Tonnen Braunkohle - wurden beschädigt. Nach ersten groben Schätzungen beziffert RWE den entstandenen Sachschaden "auf einen mittleren sechsstelligen" Betrag.

Menschen wurden bei der nächtlichen Karambolage nicht verletzt. "Das ist für uns das Wichtigste", sagt Jan-Peter Cirkel. Gleich nach dem Unglück seien die beiden Lokführer von einem Notarzt betreut worden, der aber keine Verletzungen festgestellt habe. "Nachdem auch Schocks ausgeschlossen werden konnten, wurden die beiden Mitarbeiter nach Hause begleitet", berichtet der RWE-Sprecher.

Jetzt läuft die Räumung des Materials. Nachdem die Kohlewaggons entleert wurden, werden sie nun mit Hilfe eines Gleiskrans geborgen. Noch rollfähige Fahrzeuge werden anschließend mit einer Lok zur RWE-Hauptwerkstatt in Frechen-Grefrath gebracht. Für die beschädigten Anhänger wird ein sogenannter Flachwagen eingesetzt. "Diese Arbeiten werden wir voraussichtlich an diesem Wochenende abschließen können", sagt Cirkel.

Anschließend beginnen die vorbereitenden Arbeiten zur Bergung der auf der entgleisten Lokomotive. RWE hat zwei 400-Tonnen-Autokräne angefordert, die in den nächsten Tagen am Unfallort zum Einsatz kommen werden. "Sie werden vor und hinter der Lok platziert und sollen sie im Tandem-Hub wieder auf die Schiene setzen", berichtete der RWE-Sprecher.

Die Gleise der Nord-Süd-Bahn sind selbstverständlich für den Begegnungsverkehr ausgelegt. Wie es dennoch zu einer Karambolage kommen konnte, wird von RWE untersucht. Gestern konnte der Konzernsprecher noch nicht sagen, wann ein Ergebnis vorliegen wird. Wie Cirkel erklärt, wird die Kohleversorgung von Frimmersdorf und Neurath durch den Unfall die und Bergung nicht beeinträchtigt.

(NGZ)
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