Haan Alle Jahre wieder - Freude am Krippenspiel
Haan · Die beteiligten Kinder sind mit viel Ehrgeiz und Freude bei den letzten Proben vor ihrem großen Auftritt dabei.
Das ganze vergangene Jahr hatte Milena eigentlich nur einen einzigen Wunsch: einmal die Hauptrolle im Krippenspiel zu übernehmen. "Sie hat ständig davon geredet, dass sie die Maria spielen möchte", erzählt Milenas Mutter, Kristina Möltgen. Der Wunsch der Siebenjährigen wurde erhört: Pfarrerin Gabriele Gummel entschied sich für das dunkelhaarige Mädchen, das bereits jede Menge Krippenspielerfahrung besitzt.
"Ich habe schon oft mitgespielt, aber ich habe mich nie getraut, eine Rolle mit viel Text zu übernehmen", sagt Milena, die nun tatsächlich wie die arme Maria aussieht, in ihrem blauen Pannesamtrock, dem dunklen Umhang und dem Seidenkopftuch. Wenige Minuten später steht die kleine Haanerin auf der Probebühne. "Josef, wir können doch jetzt nicht nach Betlehem reisen", spricht Milena betont, klar und langsam in das Mikrofon. Pfarrerin Gummel nickt - nur an der technisch bedingten Rückkopplung des Mikrofons muss gearbeitet werden.
Ein paar kleine Geschwisterkinder weinen, toben herum, kreischen, die Schauspieler stört das nicht. Aber sie sind Kinder, da muss Gabriele Gummel schon mal öfter eine Anweisung wiederholen. "Die Schafe blöken", liest sie aus der Geschichte vor und merkt, dass nichts passiert. "Die Schafe blöken", wiederholt die Pfarrerin noch einmal etwas klarer und lauter und schon klingt es "Mäh" aus den Mündern der Schafsherde: fünf Kinder mit Wollstirnband und daran angenähten Schlappohren. Die anwesenden Eltern lachen, es klingt niedlich, sie freuen sich über ihre kleinen Nachwuchskünstler. Weil die Hirtenfraktion nahezu vollständig von einem Magen-Darm-Infekt heimgesucht ist, müssen einige Erwachsene kurzfristig einspringen. Und kurzfristig ist auch das Jesuskind - eine Babypuppe - nicht aufzufinden.
Letztlich aber klappt alles prima, für eine vorletzte Probe vor der großen Aufführung. "Im Großen und Ganzen sitzen die Texte, manchmal muss man noch auf die Einsätze hinweisen, aber das wird schon", fasst Gabriele Gummel zusammen. Und auch die kleine Milena kann stolz sein: kein einziger Patzer, das ist für eine Hauptrolle mit viel Text nicht selbstverständlich. Mutter Kristina Möltgen ist glücklich. "Ich freue mich, dass ihr großer Wunsch tatsächlich in Erfüllung gegangen ist", sagt sie und lächelt - zu Recht - ziemlich stolz.