Haan Autofahrer missbrauchen Fußgängerzone als Parkplatz

Haan · In Haan nutzen viele Auto- und Mofafahrer die Fußgängerzone Neuer Markt in letzter Zeit offenbar auch als Abkürzung.

 Fahrzeuge parken oberhalb der Zufahrt zur Tiefgarage auf der Pflasterfläche. Immer wieder suchen sich Autos auch einen Weg um den Stadtbrunnen herum zur Dieker Straße oder zur Kaiserstraße. Polizei und Ordnungsamt wollen jetzt verstärkt kontrollieren.

Fahrzeuge parken oberhalb der Zufahrt zur Tiefgarage auf der Pflasterfläche. Immer wieder suchen sich Autos auch einen Weg um den Stadtbrunnen herum zur Dieker Straße oder zur Kaiserstraße. Polizei und Ordnungsamt wollen jetzt verstärkt kontrollieren.

Foto: Lukat

Der Haaner Sandstrand hält einige Autofahrer offenbar nicht davon ab, durch die Fußgängerzone am Neuer Markt zu fahren. Das hat jetzt WLH-Fraktionschefin Meike Lukat erfahren. Als sie mit ihrer Tochter eine Lesung des Haaner Sommers besuchte, sah sie innerhalb von zehn Minuten zwei Mofa- und drei Autofahrer, die sich ihren Weg zwischen Strand und Eiscafé vorbei bahnten. "Sehr achtlos nutzten diese die Zufahrt von der Dieker Straße aus kommend, um sich über den unteren Neuen Markt den Weg durch die gesamte Fußgängerzone in Fahrtrichtung oberer Neuer Markt per Pkw zu erschließen oder auch um eine Abkürzung zur Kaiserstraße zu nehmen", berichtet Lukat - und das in einem "sehr zügigen" Tempo. Außerdem registrierte Lukat mehrere am Neuer Markt verbotswidrig parkende Autos.

Lukat wandte sich mit einem offenen Brief an Ordnungsamt und Polizei. Brunnen und der Haaner Strand seien gerade für Kinder ein Magnet, "und diese verdienen unseren größtmöglichen Schutz - nach meiner Einschätzung weit vor der Bequemlichkeit von motorisierten Verkehrsteilnehmern, denn ,Parkraumnot' bestand zu dem Zeitpunkt keine", so Lukat. Dass es auf dem Neuer Markt ein Problem mit unbefugt parkenden Autos gibt, weiß auch Rainer Skroblies, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. "Da wird häufig auf den freien Flächen geparkt. Das stellen wir auch fest", sagt er. Skroblies sieht das Problem in den Zufahrten zum Neuer Markt, "die es reichlich gibt". Zwar seien einige mit abschließbaren Pfosten gesichert, "aber so einen Schlüssel hat heutzutage jeder". Und sei der Pfosten erst einmal aufgeschlossen und weggeräumt, würde er nicht mehr zurückgestellt. Eine "vernünftige Lösung, das in den Griff zu kriegen", sehe er nicht, sagt Skroblies und verweist auf die gerade mal anderthalb Kräfte, die dem Ordnungsamt zur Überwachung des Parkraums zur Verfügung stehen. Sehr wohl gebe es bei der Überwachung eine Priorität: "Wir gehen von innen nach außen vor", erläutert Skroblies, das heißt, Haans Innenstadt hat Vorrang. "Aber wir können nicht täglich und nicht jedes Wochenende vor Ort sein." Auch Bernd Preuß, Leiter der Haaner Polizeiwache, hat zwischenzeitlich die E-Mail von seiner Kollegin - Meike Lukat ist Kriminalbeamtin - erhalten. Gestern, Montag - dem ersten Arbeitstag nach seinem Urlaub - habe er bereits mit seinen Kollegen über das Thema gesprochen. Denn dort, wo der Verkehr rollt, darf das Ordnungsamt nicht einschreiten - die Polizei ist zuständig. "Wir werden uns dahin stellen und uns das angucken", verspricht Preuß. Er vermutet, dass die Haaner vor allem durch die Baustellen dazu verleitet werden, sich über den Neuer Markt eine Abkürzung zu suchen. "Da sind die Verbindungen im Moment sehr unglücklich", so der Haaner Polizeichef.

(arue)
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