Gruiten Bäckerei-Brand: Speiseöl fing Feuer

Gruiten · Herdplatte wurde zu heiß. Laut Polizei entstand ein Schaden von 100.000 Euro.

 Dichter Rauch quillt aus dem Ladenlokal der Bäckerei Büsch.

Dichter Rauch quillt aus dem Ladenlokal der Bäckerei Büsch.

Foto: Feuerwehr

Das Feuer, das am Mittwochmorgen in einer Bäckerei an der Thunbuschstraße in Gruiten ausbrach, wurde durch Fahrlässigkeit ausgelöst. Das sagt Nicole Rehmann von der Kreispolizei Mettmann. Eine Pfanne mit Öl, die auf einer heißen Herdplatte stand, war demnach in Brand geraten. "Zwei Angestellte haben noch versucht, das Feuer selbst zu löschen", berichtet Rehmann. Das aber habe nicht funktioniert. Daraufhin hätten die Mitarbeiter die Feuerwehr alarmiert. Den Schaden schätzt die Polizei ersten Erkenntnissen zufolge auf rund 100.000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Damit erklären sich Vorgänge, die ein Gruitener jetzt der Redaktion in einer E-Mail schilderte (Name der RP bekannt). Seiner Kenntnis zufolge war bereits gegen 4.55 Uhr eine wegen des Feuers sehr aufgeregte Mitarbeiterin der Bäckerei von Nachbarn beruhigt worden. "Dabei wurde der schon außer Kontrolle geratene Brand beobachtet", so der Leser. D ie Brandbekämpfer wurden jedoch erst um 5.16 Uhr zum Unglücksort gerufen. Das berichtet auf RP-Anfrage der Leiter der Haaner Feuerwehr, Carsten Schlipköter, nach Abhören der Alarmierungsprotokolle. Um 5.20 Uhr trafen die ersten Einsatzkräfte an der Thunbuschstraße ein. Die Vermutung des Lesers, die Feuerwehr habe nach Alarmierung zu lange auf sich warten lassen, treffe demnach nicht zu, betont Schlipköter. Gleichwohl hat er Verständnis: "Wenn man wartet, dann erscheint einem die Zeit oft sehr lange. Das habe ich selbst auch schon erlebt."

Gewundert hat den RP-Leser außerdem, "dass bei Eintreffen der Feuerwehr lange Zeit eine Wasserzapfstelle/ein Hydrant gesucht wurde. Das erscheint mir im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß. Gab es da kein Kataster, keine App?"

Dazu Feuerwehrchef Carsten Schlipköter: "Es ist nicht so, als ob wir ein Feuer ohne einen Hydranten nicht löschen könnten. Wir bringen unser eigenes Wasser mit." Letztlich waren drei Löschfahrzeuge mit jeweils 2000 Litern Wasser vor Ort, so Schlipköter. "Damit hatten wir 200-prozentige Sicherheit." Dass die Feuerwehr trotzdem noch Hydranten lokalisiert, geschehe aus Sicherheitsgründen. So werde im Ernstfall Nachschub an Wasser gesichert. "Außerdem müssen wir wieder die Tanks unserer Fahrzeuge auffüllen". Die Standorte der Hydranten seien auf Tablets gespeichert, die die Einsatzkräfte mit sich führen.

(arue)
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