Haan Centa - neue Brücke verbindet Standorte

Haan · Das Haaner Unternehmen feierte Richtfest: Endlich kann das neue Logistikzentrum störungsfrei beliefert werden.

 Noch stehen Baukräne an der Brücke, die den Firmensitz von Centa (links) mit dem neuen Logistikzentrum an der Bergischen Straße (rechts) verbindet. Über die Brücke flitzen schon bald vollautomatische Verschiebewagen.

Noch stehen Baukräne an der Brücke, die den Firmensitz von Centa (links) mit dem neuen Logistikzentrum an der Bergischen Straße (rechts) verbindet. Über die Brücke flitzen schon bald vollautomatische Verschiebewagen.

Foto: Olaf Staschik

Menschen werden über diese Brücke eher selten gehen. Es sind vielmehr computergesteuerte Verschiebewagen, für die sie gebaut wurde: Am Freitag feierte die Haaner Firma Centa Antriebe Kirschey Richtfest. Die Brücke, sichtbares Zeichen für ein wachsendes Unternehmen, verbindet die Firmenzentrale von Centa an der Bergischen Straße mit einem zweiten Standort gegenüber. Er gehörte zu einem Großhandelsunternehmen, das Fahrzeugteile liefert und an die Ohligser Straße in Haan umgezogen ist.

Eine Chance für Centa: Um mehr Platz insbesondere für Lagerhaltung und Logistik zu haben, kauften die geschäftsführenden Gesellschafter, die Brüder Bernd und Harald Kirschey, Ende 2012 das Gebäude und bauten es für die Zwecke der Firma um. Im Juni vergangenen Jahres ging der Standort in Betrieb. Seither stehen der Firma dort allein rund 2700 Quadratmeter umbaute Fläche zur Verfügung. "Das Grundstück ist aber noch größer", sagt Bernd Kirschey. Es umfasst cirka 4000 Quadratmeter. Der bisherige Standort an der Bergischen Straße ist cirka 10 000 Quadratmeter groß.

In dem modernisierten Gebäude gegenüber sind nun ein Hochregallager sowie ein automatisches Kleinteillager untergebracht. "Vorher hatten wir ein Platz- und Logistikproblem", erläutert Harald Kirschey. Vor allem freitags bildeten die Lkw, die von Centa beladen werden sollten, einen langen Stau vor dem Firmensitz. "Die standen zum Teil die ganze Straße rauf", sagt Harald Kirschey mit Blick auf die Bergische Straße. Nun bietet der zweite Standort genau gegenüber fünf Laderampen für Lkw. "Und für die Mitarbeiter der Packerei wurden deutlich bessere Arbeitsplätze geschaffen", berichten die Brüder.

Doch seit Inbetriebnahme des neuen Standortes musste improvisiert werden. Denn zwischen beiden Standorten gab es keine Verbindung. Die am Stammsitz hergestellten Produkte mussten die wenigen Meter zum Logistiklager umständlich per Lkw über die Straße gebracht werden - so verlangten es die Sicherheitsvorschriften. "Das konnten Sie nicht mit dem Stapler rüberfahren", erläuterte Bernd Kirschey. Die neue Brücke ermöglicht es nun, beispielsweise Pflantsche, Gummikupplungen oder Antriebswellen mit den Verschiebewagen über die Straße zu transportieren, ohne dass der Verkehr gestört wird. Die Transportanlage schafft 140 Fahrten in der Stunde - 70 hin und 70 zurück. Zugleich inventarisiert ein Computer die Teile, "denn es muss nachvollziehbar sein, wo die Komponenten sind", erklärt Diplom-Ingenieur Harald Kirschey. Mehr als zehn Millionen Euro steckte das Unternehmen in die Erweiterung des Haaner Standortes. Es ist die nach eigenen Angaben größte Investition der über 40-jährigen Firmengeschichte. Doch schon steht die Umsetzung weiterer Projekte bevor: An der Eifelstraße baut die Firma Centa eine neue Halle. Dazu wird die alte Halle am gleichen Standort abgerissen. Die war zunächst gemietet, zwischenzeitlich hat Centa die Immobilie gekauft. Dort soll eine weitere Logistikhalle mit rund 2400 Quadratmetern Nutzfläche auf zwei Etagen Platz finden - neue Heimat für den Wareneingang und den Service. Bis Sommer 2015 soll das Gebäude errichtet sein.

Den Grundstein für das Unternehmen legte Firmengründer und Diplom-Ingenieur Gerhard Kirschey. Er entwickelte während seines Studiums Mitte der 1950er Jahre ein stufenlos verstellbares Planeten-Getriebe. Es folgten weitere richtungsweisende Innovationen auf dem Gebiet drehelastischer Kupplungen, die 1970 zur Firmengründung führten.

(RP)
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