Haan City-Konzept lockt 160 Haaner an

Haan · Stadt spricht über weitere Pläne für die Innenstadt. Mit der großen Resonanz hatte sie allerdings nicht gerechnet.

 Diese Kosten sind für die Einzelprojekte des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt geplant.

Diese Kosten sind für die Einzelprojekte des Integrierten Handlungskonzeptes Innenstadt geplant.

Foto: arue

Von der Resonanz auf ihr Angebot waren selbst die Veranstalter überrascht. "Ich hatte nicht mit einem so großen Zulauf gerechnet", sagte Bürgermeisterin Bettina Warnecke, als sie am Mittwochabend im Versammlungsraum der Stadt-Sparkasse zur Begrüßung ans Mikrofon trat. Rund 160 Gäste waren gekommen - mehr, als Stühle bereit gestellt worden waren. Einige Bürger entschlossen sich daher, den Referenten stehend zuzuhören - und hielten zwei Stunden lang durch: Vertreter der Stadtverwaltung und Investoren sprachen über ihre Pläne für die Haaner Innenstadt. Es moderierte Ursula Mölders. Deren Stadtplanungs-Büro "Dr. Jansen GmbH" hat das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt in seine jetzige Form gegossen.

Mit diesem Handlungskonzept soll die Haaner Innenstadt attraktiver gemacht werden. In zwei Workshops sammelten Bürger dazu Ideen, die in das Konzept einflossen. Dass zurzeit womöglich der Eindruck des Stillstands entsteht, sei dem Warten geschuldet, erläuterte der Technische Dezernent, Engin Alparslan: Im November 2016 hat die Stadt den Förderantrag gestellt. Sie hofft, dass das Land sechs Millionen Euro zuschießt. Insgesamt soll der Umbau der Innenstadt zehn Millionen Euro kosten. Vier Millionen bestreitet die Stadt Haan aus eigenen Mitteln. Bis zum Frühjahr erwartet sie einen positiven Bescheid. "Vorher dürfen wir nicht anfangen. Wir dürfen planen, aber nicht bauen", betonte Alparslan.

Dennoch geschieht etwas, betont die Stadtverwaltung. So wird ein Gestaltungswettbewerb für den öffentlichen Raum und die zentralen Grünflächen vorbereitet. Er soll im Frühjahr, spätestens aber im Sommer 2017 laufen. Auf ein Ergebnis hofft die Stadt noch vor der Sommerpause, berichtete Stadtplaner Peter Sangermann.

Immer wieder hatten die Zuhörer Gelegenheit, Fragen zu stellen. Das taten sie ruhig und interessiert. Sind die Eigenmittel für das Konzept bereits eingeplant?, fragte ein Bürger. Ja, so die Antwort von Alparslan, der Betrag ist im Haushalt verankert. Wie viel Grünfläche des Schillerparks wird für den Neubau des Geschäftshauses Windhövel geopfert? Antwort: Keine. Zieht der neue Supermarkt Kaufkraft von anderen, bestehenden Geschäften ab? Antwort: Der neue (hochwertige) Lebensmittel-Einzelhandel soll dazu dienen, wieder mehr Kaufkraft in Haan zu binden, die ansonsten in andere Städte abfließt. Inwieweit wird bei den Plänen für die Innenstadt der Denkmalschutz berücksichtigt? Antwort: Die jetzt veröffentlichte Gestaltungsfibel wurde begleitet von den Mitarbeitern der Denkmalpflege. Zu den Rednern des Abends gehörte auch Guido Mering, Leiter des Tiefbauamtes, der über den Ausbau der Dieker Straße sprach. Außerdem Markus Mertens, neuer Eigentümer der Marktpassage, sowie Horst Jütte (ITG), Investor des Geschäftshauses am Windhövel, und dessen Architekt Arnd Gatermann. Jütte hofft, Ende dieses Jahres Planungsrecht für sein Projekt zu haben. Eine erste Bürgerbeteiligung könne es womöglich schon im Frühjahr dieses Jahres geben. Markus Mertens, gebürtiger Haaner, lag hingegen daran, seine Investition als dauerhaft und nachhaltig darzustellen. Kaufen und schnell wieder verkaufen, das sei nicht seine Philosophie. "Und ich finde, dass die Stadt besser als die Stimmung der Menschen ist", schrieb er den Haanern ins Herz.

(arue)
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