Wlan in Haan Die ganze Bahnstraße wird zum Hotspot

Haan · Fast alle Einzelhändler stellen Freifunk-Router auf, die im freien Wlan jedem einen Internet-Zugang ermöglichen.

 Alle Geschäfte, die einen Freifunk-Router aufstellen, werden mit einem Aufkleber auf das Angebot hinweisen. Unser Bild zeigt von links: Wolfgang Stötzner, Andreas Benoit, Friederike Zimmer und Jürgen Simon

Alle Geschäfte, die einen Freifunk-Router aufstellen, werden mit einem Aufkleber auf das Angebot hinweisen. Unser Bild zeigt von links: Wolfgang Stötzner, Andreas Benoit, Friederike Zimmer und Jürgen Simon

Foto: Olaf Staschik

Gruiten heißt seine Besucher digital willkommen. Seit gestern bietet auf der Bahnstraße ein freies drahtloses Netzwerk einen unkomplizierten Internetzugang für Jedermann. Dafür sorgen in einer gemeinsamen Aktion die Werbegemeinschaft des Gruitener Einzelhandels mit ihren Mitgliedern, die Wirtschaftsförderung der Stadt als Finanzierer der Grundausstattung und der Bürger- und Verkehrsverein Gruiten als Ideengeber. Der Verein Freifunk liefert das Know-How und das Haaner Mitglied Andreas Benoit übernahm die Installation der Router.

Das erste dieser Geräte schloss Benoit an den Router von Friederike Zimmer im Optik-Fachgeschäft Augenweide an der Bahnstraße an. Und plötzlich gab es freien Wlan-Empfang bis in etwa 50 Meter Umkreis. Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft war schon im Frühjahr vom BVV-Vorsitzenden Wolfgang Stötzner angesprochen worden. Der Verein nämlich hatte sich überlegt, in Gruiten-Dorf einen öffentlich nutzbaren Internetzugang zu schaffen. "Wer derzeit als Wanderer im Dorf nachschauen will, wann die nächste S-Bahn fährt, hat ein Problem", gab Stötzner eine plastische Begründung für die Initiative.

Im Gespräch mit Jürgen Simon von der Wirtschaftsförderung der Stadt fiel irgendwann das Stichwort "Freifunk". Bei dieser Bewegung stellen Bürger freie Kapazitäten ihres Internet-Zugangs der Öffentlichkeit zur Verfügung. Dabei sind die Daten auf dem eigenen Rechner völlig sicher. Der Freifunk-Router verschlüsselt die Daten und schickt sie über die Kette mit anderen Freifunkroutern auf die Server des bundesweiten Vereins. Nur deren IP-Adresse wird am Ende gespeichert. Niemand muss also irgendwelche Folgen befürchten, sollte vom Platz vor seiner Haustür irgendetwas Verbotenes per Internet getan worden sein. Der Begriff für diese Sicherungstechnik nennt sich "VPN-Tunnel". Die ins Netz fließenden Daten könne von außen niemand anfassen, erläutert Andreas Benoit, der selbst sein Vermessungsbüro an der Wilhelmstraße (früher Büro Leinfelder) mit einem Freifunkrouter versorgt hat und ständig registrieren kann, dass das Gerät von außen genutzt wird. Mit Blick auf diese Sicherungstechnik hofft der BVV Gruiten auf Bürger, die sich der Bewegung anschließen, um so nach und nach ganz Gruiten zum Hotspot zu machen. Wolfgang Stötzner wird in Kürze selbst einen Freifunkrouter aufstellen und damit ein Stückchen von Gruiten-Dorf auch für Besucher näher ans Internet zu bringen. Schon jetzt laufen Gespräche mit den Kirchen und auch dem Turn- und Sportverein Gruiten, um im Umfeld des Sportplatzes Freifunk zu ermöglichen.

Jürgen Simon wies auf Freifunk-Zugänge in der Innenstadt hin: Jugendcafé, bei der Bäckerei Behmer, in einem Café an der Friedrichstraße. Im Rathaus - auch dort wird ein Zugang erwogen - laufen, gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft "Wir für Haan", Überlegungen den Einzelhandel zu einem virtuellen Großkaufhaus zusammenzuführen.

(-dts)
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