Haan Die Stadt Haan versinkt im Verkehrsstau

Haan · An mehreren Schlüsselstellen im Haaner Stadtgebiet gibt es Straßenarbeiten. Mitte November soll das Gröbste geschafft sein

 Baustelle Flurstraße/Ginsterweg. Bis Mitte November soll der neue Kreisverkehr "fahrzeugtechnisch vollendet" sein.

Baustelle Flurstraße/Ginsterweg. Bis Mitte November soll der neue Kreisverkehr "fahrzeugtechnisch vollendet" sein.

Foto: Olaf Staschik

20 Minuten Zeitaufwand für knapp 400 Meter auf der Gruitener Straße. Dauerstau auf der Elberfelder Straße. Zwangsfahrt vom Ginsterweg über Millrath in die Haaner Innenstadt. Schnellbusse, die ihrem Fahrplan hinterher fahren. Das sind nur einige Aspekte, mit denen Autofahrer derzeit in Haan zu kämpfen haben. Der Grund ist in allen Fällen der gleiche: Straßenbauarbeiten. Und zwar an Schlüsselstellen im Stadtgebiet.

Die Alleestraße wird zwischen Kreisverkehr und Kampstraße erneuert. Alle Fahrzeuge in Fahrtrichtung Innenstadt werden umgeleitet. Auf der Flurstraße entsteht in Höhe Ginsterweg ein neuer Kreisverkehr. Die Verkehrsmengen auf der Haupt-Ein- und Ausfallstraße werden per Baustellenampel leidlich geregelt. Der Handelshof und andere Gewerbebetriebe am Ginsterweg können nur über den Rudolf-Harbig-Weg oder über die Erkrather Straße angefahren werden. Am oberen Ende der Landstraße wird der Kreisverkehr Bollenheide erneuert und für die Passage durch Lastwagen hergerichtet. Der Verkehr in Richtung Autobahn wird derweil durch das Industriegebiet über die alte Bollenheide auf die Gräfrather Straße geleitet. Viele Autofahrer stehen deshalb in Oberhaan im Stau - auf der Elberfelder Straße in Fahrtrichtung Polnische Mütze und auf der Gräf-rather Straße.

Ist da bei der Koordination der Baustellen etwas schief gegangen? "Nein", sagt Tiefbauamtsleiter Guido Mering, der die Nöte erläutert, in denen die Straßenbauer selber stecken. "Wir hatten am Wochenende zwar Supertemperaturen, aber im Herbst gibt es schon ein Frostrisiko." Komme der Frost und seien Baustellen offen, dann drohe die Gefahr einer monatelangen Unterbrechung mit Provisorien und Belastungen für Autofahrer und Anwohner.

Die Erneuerung der Bundesstraße 228 benötige ebenso Zeit wie der Bau des Kreisverkehrs in Höhe Ginsterweg. Die erste Baumaßnahme steht in Regie des Landesbetriebs Straße. Der Kreisverkehr wird vom Kreis gebaut. Die Stadt übernimmt zwar die Bauleitung, steckt aber als Träger eigener Straßen selbst in Zwängen. Der Kreisverkehr Bollenheide sollte eigentlich schon im vorigen Jahr ertüchtigt werden. Wäre jetzt mit Blick auf die Maßnahmen in der Stadtmitte und Unterhaan das Vorhaben im Industriegebiet verschoben worden, wäre der Kreisverkehr im Verlauf der Landstraße für ein weiteres Jahr nur eingeschränkt nutzbar gewesen. Ungünstig, zumal im nächsten Jahr der Oberhaaner Verkehrsknoten umgebaut wird und dann Ausweichmöglichkeiten bestehen müssen.

Bis Mitte November soll das Gröbste geschafft sein, kündigt Guido Mering an. "Der Kreisverkehr Ginsterweg soll dann fahrzeugtechnisch in Ordnung sein." Dann werde kaum schon die letzte Gehwegplatte verlegt oder Randbereiche bepflanzt sein. Auch der Kreisverkehr Landstraße soll dann vollendet sein. In dieser Woche wird die zweite Hälfte des Kreisels abgefräst und das Pflaster am Mittelkreis ausgebaut. In der kommenden Woche werden Autos aus Richtung A46 den Kreis dann mit dem Uhrzeigersinn passieren.

Auf große Straßenbaustellen müssen sich die Haaner aber auch künftig einstellen. "Der Landesbetrieb Straßen NRW arbeitet sich peu-à-peu durchs Stadtgebiet", erklärt der Haaner Tiefbauamtsleiter. Nach der Erneuerung des Abschnittes zwischen Kreisverkehr und Kampstraße und zwischen Kampstraße und Einmündung Walder Straße im nächsten Frühjahr steht derzeit nur fest, dass die B228 bis in Höhe Ohligser Straße von Grund auf saniert werden muss. Momentan tüfteln die Planer an sinnvollen Bauabschnitten und denkbaren Umleitungen. Dabei gibt es durchaus konträre Interessen. "Der Landesbetrieb würde am liebsten in einem Anlauf durcharbeiten. Für die Stadt sind kleinteilige Abschnitte aber besser zu bewältigen", erläutert Guido Mering. Denn dann blieben Aufwand für Umleitungen und Belastungen für die Bürger im Rahmen. Zumal bei der Sanierung des B228-Abschnittes der Innenstadt 2015 auch wieder die Kirmes ein Planungskriterium sein wird.

Die Goethestraße erhält gerade eine neue Asphaltdecke - eine Baumaßnahme im Zuge des Straßenunterhaltungsprogrammes. Gemäß der Prioritätenliste steht aktuell die Dieker Straße auf Platz 1. Nur ist mit Blick auf die Finanzlage der Stadt Haan aktuell fraglich, ob 2015 eine Sanierung möglich wird. Die Schillerstraße, die Qualitäten als Stoßdämpfer-Teststrecke aufweist, ist noch längst nicht an der Reihe.

(RP)
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