Lisa ist eine Vollblutsportlerin mit sehr viel Ehrgeiz. Sie richtet ihr Leben nach dem Sport aus. Die Schülerin der 9. Klasse - Lieblingsfach Mathe - fährt zu Wettkämpfen nach Osnabrück, Helsinki, Bratislava oder Burgos. Die Wettkämpfe sind hart, nervenaufreibend. Wenn zum Beispiel in Bratislava 500 Fechter, Trainer und Familien in einer Sporthalle zusammenkommen, dann brauchen die Athletinnen alle Kraft, um sich konzentrieren zu können, um zur richtigen Zeit aufgewärmt zu sein und gleichzeitig die Ruhe zu bewahren. Die größte Hilfe für Lisa ist in solchen Momenten Sascha, ihr ukrainischer Trainer. Obwohl es bei seinen Anweisungen schon mal zugeht "wie auf dem Kasernenhof", ist er ihre absolute Vertrauensperson und der ruhende Pol in der Hektik.

Nach Tennis, Reiten und Klavierspielen hatte Lisa Im Alter von 10 Jahren "ihre" Sportart entdeckt - das Fechten. "Das möchte ich machen", sagte sie damals zu ihren Eltern. Deren Unterstützung war von Anfang an selbstverständlich. Inzwischen verlangte die Begleitung und Förderung für Lisa Maries ausgefallene Sportart, dass Mutter Ivonne mit Unterstützung des Düsseldorfer Arbeitgebers nur noch in Teilzeit arbeitet. In der Schule trainiert sie sechs Stunden Fechten, dazu kommt noch der Schulsport. In der Sportschule ist Fechten das Steckenpferd des Rektors, denn er war früher selbst Fechter.

Ein zweites Hobby gönnt sich Lisa Marie: Sie ist Mitglied der Jugendfeuerwehr Haan. Die besteht aus 22 Jungen und 8 Mädchen und wird von Stadtjugend-Feuerwehrwart Hans Löhr geleitet. Und das ist Lisa Maries Vater. Gleichzeitig ist Hans Löhr aber auch Löschzug-Führer in Gruiten, deren Mitglied er seit 30 Jahren ist. Lisa Marie ist also als "Hansis Tochter" in die Haaner Feuerwehr hineingeboren. Für die Jugendlichen bis 17 Jahre ist die Mitgliedschaft in der Feuerwehr keine Arbeit, es ist Kameradschaft und Freizeit. Nicht einmal die legendäre Stange im modernen Haaner Feuerwehrhaus dürfen sie runterrutschen, denn das ist erst ab 18 erlaubt. Für Lisa Marie ist das kein Problem, denn sie muss sowieso Verletzungsgefahren vermeiden.

Einmal in der Woche ist Jugendfeuerwehr-Treffen in der Haaner Leitstelle. Vater Hans Löhr, von Beruf Industriemeister, begleitet die Jugendlichen. An manchen Abenden wird an Wasserschläuchen geübt, es geht raus in die Natur oder es gibt Feuerwehr-relevante Themenabende. An anderen Tagen wird geklönt und gefeiert. "Es ist mir wichtig, dass die Jugendlichen von einander lernen, dass sie Teamfähigkeit trainieren und auch noch Spaß dabei haben", sagt Hans Löhr.

Welche Erwartungen hat Lisa für ihre sportliche Zukunft? "Eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2020 wird schwer werden aber 2024 möchte ich es schaffen."