Haan Für den Bau der Kita Bachstraße fehlt Geld

Haan · Der Jugendhilfeausschuss stellte am Donnerstagabend Weichen für Kita-Projekte. Bald wird auch mit dem Bau der katholischen Kita begonnen.

Um den Neubau und Ausbau der vom Verein "Private Kindergruppe" betriebenen Kita Bachstraße in die Tat umzusetzen, muss der Rat mit seinem Votum dafür sorgen, dass entsprechendes Geld in den Haushalt aufgenommen wird. Darauf wies Kämmerin Dagmar Formella am Donnerstagabend im Jugendhilfeausschuss hin. "Ich kann kein Geld in den Haushalt stellen ohne politischen Auftrag", sagte sie. Das ist bislang aufgrund der angespannten Haushaltssituation noch nicht geschehen. Freiraum biete der Etat kaum noch. "Es ist schon jetzt sehr schwer, einen genehmigungsfähigen Haushalt aufzustellen", führte Formella aus.

Zurzeit ist die Kita in den Räumen einer ehemaligen Grundschule untergebracht. Der Gebäudebestand ist mehr als 40 Jahre alt, stark modernisierungsbedürftig und platzt aus allen Nähten. Für eine dauerhafte Betriebsgenehmigung müsste die Stadt Haan eine große Summe Geld in die Sanierung des Gebäudes stecken. Doch diese Sanierung würde "ebenso viel kosten wie ein Neubau", sagte Formella. Der Rat hatte daher bereits eine Sanierung abgelehnt. Um den Weg für den Neubau frei zu machen, müssen Haupt- und Finanzausschuss (HFA) sowie Rat ihren Beschluss jedoch auch mit einer entsprechenden Finanzierung unterfüttern. Das bedeutet, in einem Abstimmungsprozess Prioritäten zu setzen und andere Projekte zu verschieben. "Wir hängen da am Fliegenfänger", sagte Jeannine Schmidt. "Wir müssen ein Signal setzen für die Bestandssicherung und den Ausbau", betonte Reinhard Pech (Evangelische Kirche). Und Monika Morwind (CDU) sagte: "Wir möchten beim Ratsbeschluss bleiben." Daher gab der Jugendhilfeausschuss jetzt für HFA und Rat eine entsprechende Empfehlung ab.

Die Trägerschaft für die neu zu errichtende viergruppige Kindertagesstätte am Standort der Grundschule Bollenberg, Robert-Koch-Straße, wird der Stadt übertragen. Dafür sprach sich die Mehrheit des Jugendhilfeausschusses in geheimer Abstimmung aus. Zehn Stimmen gab es zugunsten der Stadt als Träger, drei Stimmen sprachen sich für die Awo aus. Der Schulausschuss entschied sich damit gegen die Awo, die sich ebenfalls um die Trägerschaft beworben hatte. In der neuen Kita sollen die bisherige zweigruppige städtische Kita Alleestraße sowie die Dependance der Awo-Kita Bollenberger Busch aufgehen. Der Standort der städtischen Kita Alleezwerge wird zugunsten der Robert-Koch-Straße aufgegeben.

Voran geht es auch beim geplanten Neubau der katholischen Kindertagesstätte Maria vom Frieden. Wie Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt berichtete, "können die Abrissarbeiten an der Hochdahler Straße beginnen, die Abrissgenehmigung für Kirche und Kaplanei ist erteilt".

Die Katholische Gemeinde plant, den Kindergarten "Maria vom Frieden"an der Hochdahler Straße, der direkt neben der gleichnamigen, bereits verweltlichten Kirche liegt, zu erweitern. Dazu soll das Gotteshaus, in dem 2008 die letzte Messe gefeiert und der Gottesdienstbetrieb 2005 eingestellt wurde, abgerissen werden. An seiner Stelle wird der neue Kindergarten errichtet. Ist er fertig, beziehen die Kinder und ihre Erzieher diesen Neubau, damit der Altbau abgerissen werden kann.

Die Kita "Maria vom Frieden" wurde im Juli 1966 eingeweiht. Bereits 1963 war die benachbarte Kirche erbaut worden. Auf dem frei geräumten Gelände sollen im hinteren Bereich drei Wohngebäude entstehen. Ihre Vermarktung hilft dem Investoren bei der Finanzierung des Projektes. Ihm zufolge soll die Kindertagesstätte Ende 2015 bezugsfertig sein.

Die Gemeinde habe mit der Stadt Haan einen Kooperationsvertrag beschlossen, berichtete Nieswandt und rechnete vor, dass die Innen- und Außeneinrichtung der Kita rund 350 000 Euro kosten wird. Davon werden 70 000 Euro durch noch zu beantragendes Fördergeld gedeckt. Bleiben 280 000 Euro, die sich Stadt und Gemeinde teilen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort