Haan Gefäßchirurgie erhält eine neue Station

Haan · Haaner St.-Josef-Krankenhaus investiert 15 Millionen Euro. Großes Interesse an Bauchaorta-Aktionstag.

 Die neue gefäßchirurgische Station 2a wird heute in Betrieb genommen. Für den Fotografen schoben ein Bett über den Flur: Chefarzt Udo Huberts, Pflegedirektorin Ellen Zander und Krankenhaus Direktor Kai Siekkötter.

Die neue gefäßchirurgische Station 2a wird heute in Betrieb genommen. Für den Fotografen schoben ein Bett über den Flur: Chefarzt Udo Huberts, Pflegedirektorin Ellen Zander und Krankenhaus Direktor Kai Siekkötter.

Foto: Matzerath

Kai Siekkötter ist ziemlich stolz auf das, was im Haaner St.-Josef-Krankenhaus momentan passiert. Jede Station wird für etwas 1,5 Millionen Euro von Grund auf saniert, berichtet der Krankenhaus-Direktor. Wer das Krankenhaus vor den Sanierungsarbeiten schon kannte, weiß aber, dass dies in Teilen auch dringend notwendig ist. Siekkötter erzählt. Früher hatten die Patienten in der nun gänzlich renovierten Station 2A nur eine Dusche auf dem Flur zur Verfügung. Jetzt strahlt die Station im neuen Glanz: Jedes der 14 Zimmer hat eine Toilette und eine Nasszelle. Auf den Zimmern werden zwischen zwei und drei Patienten untergebracht. Es gibt 36 Behandlungsplätze

Die Station wird für die Gefäßchirurgie genutzt. Dr. Udo Huberts ist hier der Chefarzt. Schwerpunkte sind die Behandlung des Bauchaortenaneurysmas sowie alle Operationen rund um die Halsschlagader, um Schlaganfällen vorzubeugen und alle Gefäßerkrankungen im Zusammenhang mit Diabetes.

Huberts und sein Team boten zum Gefäßtag einen kostenlosen Ultraschalltest des Bauchraums an. Denn hier lauert ein stille Gefahr an der Bauch-Schlagader. Sind ihre Wände geschwächt, kann sich ein Aneurysma - eine Erweiterung - bilden. Wenn das im Bauch platzt, bleibe nicht mehr viel Zeit zur Rettung des Patienten. "Das Bauchaortenaneurysma ist ein stiller Mörder", sagt Chefarzt Huberts. Denn es bleibe lange Zeit ohne Symptome. Im Vorjahr starben in Deutschland 6000 Menschen an einem Aneurysma.

Rund einhundert Besucher wurden im Verlauf des Aktionstages in kleinen Gruppen zum Ultraschall gebracht. Viele hätten sich auch die neue Station angesehen, die heute in Betrieb genommen wird, berichtete Andreas Spiegelhauer, zuständig für die Unternehmenskommunikation der Kplus Gruppe, zu der auch das Krankenhaus gehört.

Kai Siekkötter, der Krankenhausdirektor, zeigt noch eines der beiden Einbettzimmer. Die sind nicht für Privatpatienten, sondern für Patienten, die isoliert werden müssen. Dieser Standard sei einzigartig im Kreis Mettmann, so Siekkötter. Die meisten Patienten werden bei der Aufnahme mit ihrem Einverständnis auf den tückischen multiresistenten "Krankenhauskeim" MRSA getestet; sollte ein Patient positiv belastet sein, wird er isoliert. So wird verhindert, dass der gefährliche Keim im Krankenhaus verbreitet wird. Die Isolierzimmer sind im Flur auf der Seite der Wirtschaftsräume. Das habe den Vorteil, Besucher nicht zu erschrecken. Sie sähen so das Warnschild an der Tür nicht mehr, weil sie auf der anderen Flurseite die richtige Zimmernummer suchten, so der Direktor.

Spiegelhauer findet vor allen Dingen die Türkonstruktion interessant. Die Türen von Badezimmern können so geöffnet werden, dass sie sich nicht mehr mit der Zimmertür verkeilen. Siekkötter erklärt, vor den Umbaumaßnahmen seien die Mitarbeiter befragt worden, was sie für wichtig und notwendig hielten. Auch Feuerwehr, Kreisgesundheitsamt Mettmann und das Stadtbauamt sind von Anfang an in die Pläne eingeweiht gewesen. Nur so lasse sich ein unproblematischer Umbau und eine zügige Abnahme realisieren, sagt Siekkötter nüchtern.

Insgesamt habe die Kplus-Gruppe 15 Millionen Euro für die gesamten Renovierungsarbeiten des Krankenhauses bereitgestellt. Dauern wird das bis 2021. Bis dahin wird Stück für Stück ein modernes Krankenhaus in Haan entstehen.

(rads)
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