Haan Geschichtsverein: Was die Bahn für Gruiten bedeutet

Haan · Gerard Clemens aus Gruiten hat beim Bergischen Geschichtsverein einen sehr gut besuchten Vortrag zum Thema "175 Jahre Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahngesellschaft" gehalten. Der 1841 in Betrieb genommene Streckenabschnitt hat die Geschichte von Gruiten, wo sich um den Bahnhof herum ein Stadtteil entwickelte, aber darüber hinaus auch von ganz Haan beeinflusst. Ein besonderes Problem bestand in der Überwindung des Höhenunterschieds zwischen Erkrath und Hochdahl. "Mit einer Steigung von 33,3 Prozent ist dieser Teilbereich eine der steilsten Hauptstrecken in ganz Deutschland", erläuterte Clemens. Man war gezwungen, mit einer Seilwinde zu arbeiten, die zunächst von einer stationären Dampfmaschine angetrieben wurde. Erst 1926 wurde die Seilzuganlage überflüssig.

Die erste Ganztagesfahrt in jenem Jahr führte eine große Gruppe des Vereins in die Niederlande, berichtet Ursula Eicker: "Zunächst wurde das Kröller-Müller-Museum in Otterlo mit seiner berühmten Van Gogh-Sammlung besucht. Am Nachmittag folgte eine Führung durch Haus Doorn. Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, erwarb das Landgut, nachdem er 1918 wegen der Revolution aus Deutschland hatte fliehen müssen, und lebte dort im Exil bis zu seinem Tod 1941." Neben diesen Besichtigungen blieb noch genügend Zeit für Geselligkeit und Gespräch.

Das neue Halbjahres-Programm des Geschichtsvereins erscheint Ende Juli. Auch darin wird es wieder einmal im Monat einen Vortrag sowie zwei Exkursionen geben.

(RP)
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