Haan Haan diskutiert über Breitbandausbau

Haan · Gutachter stellt im Wirtschaftsförderungsausschuss Untersuchung und eine Nachprüfung vor.

Die Leistungsfähigkeit von Datenleitungen gilt als ein wichtiger Standortfaktor von Kommunen. Weil der Breitbandausbau der Deutschen Telekom recht zögerlich vorangeht, beschloss der Stadtrat im Herbst 2016, zusammen mit der Deutschen Glasfaser ein eigenständiges Glasfasernetz auf Haaner Stadtgebiet zu schaffen.

Zur Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses, der heute, 15. März, um 17 Uhr im Rathaussaal zusammentritt, hat Reinhard Zipper, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion, eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet. Er wünscht sich einen Sachstandsbericht zum Glasfasernetz-Ausbau. Sowohl zum aktuellen Stand, als auch zu kurz- und mittelfristigen Ausbauplänen will Zipper informiert werden. Auch soll die Wirtschaftsförderung die Frage beantworten, ob "in naher Zukunft zu erwarten sei, dass sich die teilweise katastrophale Netzversorgung namentlich der Außengebiete, entscheidend verbessern" werde. Schon im Vorjahr hatte ein Gutachter die Breitbandversorgung in Haan unter die Lupe genommen. Im Wirtschaftsförderungsausschuss stellte er Defizite dar: "Eine Analyse der aktuellen Versorgung sowie eine im Mai 2017 durchgeführte Markterkundung zeigen, dass große Teile der Stadt Haan entsprechend der für das Förderprogramm anzusetzenden Kriterien nicht als unterversorgt anzusehen sind. Bei insgesamt 7573 Gebäuden werden nach Abschluss der im Rahmen der Markterkundung in den kommenden drei Jahren angekündigten Ausbauvorhaben 7533 Gebäude mit mindestens 30 Mbit/s versorgt sein", heißt es im entsprechenden Protokoll. Aber: Nach Maßstab der Förderrichtlinie gelten lediglich 40 Gebäude in Haan als unterversorgt und könnten im Rahmen einer Förderung erschlossen werden. Der Investitionsaufwand dafür aber wäre so gering, dass nicht mit Bundeszuschüssen zum Breitbandausbau zu rechnen sei.

Nach den Berichten darüber meldeten sich offenbar mehrere Bürger bei der Wirtschaftsförderung und schilderten ihre Erfahrungen mit der Internetversorgung. Die Verwaltung leitete die Eingaben an den Gutachter weiter. In der Sitzung am Donnerstag wird er die Ergebnisse der Überprüfung und sein Gutachten vorstellen.

Die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) hatte ihrerseits in sozialen Netzwerken aufgerufen, Erfahrungen und Übertragungsraten mitzuteilen. Fraktionschefin Meike Lukat berichtete von einer Fülle von Rückmeldungen, die zum Teil erheblich von den Daten der nichtöffentlichen Listen abwichen. Darüber will die Fraktion öffentlich diskutieren, kündigte Lukat in einer Mail an den Ausschuss-Vorsitzenden Walter Drennhaus (SPD) an.

(-dts)
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