Haan Haaner Hallenbad wird im September fertig

Haan · Seit sieben Wochen läuft die Sanierung im Stadtbad Alter Kirchplatz. Ganz nach Plan. Der Wiedereröffnung in drei Wochen steht nichts mehr im Wege.

 Betriebsleiter Arnd Berghaus arbeitet an der Überlaufrinne des Schwimmerbeckens.

Betriebsleiter Arnd Berghaus arbeitet an der Überlaufrinne des Schwimmerbeckens.

Foto: Olaf Staschik

Der Inhalt von 5000 Badewannen passt in die Becken des Haaner Hallenbads. Das entspricht einer Menge von rund 750 000 Litern. Gestern waren die Schwimmbecken noch leer, am Rande der Becken lag noch Bauschutt und es machte nicht den Anschein, als würde hier in drei Wochen der normale Betrieb wieder aufgenommen.

Seit Beginn der Sommerferien ist das 40 Jahre alte Hallenbad geschlossen, um den zweiten Sanierungsabschnitt durchzuführen. Schon im vergangenen Jahr wurde das Bad über die Ferienzeit saniert. Damals wurde unter anderem der Rückhaltebehälter erneuert. Dieser wurde in diesem Jahr verschoben, um im Keller Platz zu machen für eine neue Wasseraufbereitungsanlage. Im Untergeschoss hat sich einiges verändert. Statt der veralteten Anlage aus Stahl, steht hier nun eine Konstruktion aus Kunststoff. "Wir haben die einzelnen Teile des Filters erst hier unten vor Ort zusammengeschweißt", erzählt Betriebsleiter Arnd Berghaus. Mittlerweile steht die Anlage. Im Inneren der Kunststoffkonstruktion befinden sich 10 Tonnen Sand und eine Schicht Kohle. Fließt Wasser hindurch, werden feinste Schmutzpartikel zurück gehalten. Berghaus erklärt, warum es wichtig war, den Filter auszutauschen: "Damals funktionierten die Wasseraufbereitungsanlage mit wesentlich mehr Druck. Deswegen gab es Konstruktionen aus Stahl. Das Problem daran ist allerdings, dass die Beschichtung mit den Jahren zu rosten beginnt. Mit dem neuem Arrangement aus Kunststoff ist das nicht der Fall und somit eine erhöhte Reinheit des Wassers garantiert."

Neben dieser Neuerung wurden Ausbesserungen vorgenommen. "Der ganze Beton steht dauernd in Verbindung mit Wasser. Das schadet dem Baumaterial", berichtet der Betriebsleiter. Zudem wurden Wasserrohre unter dem Becken erneuert.

Für die Badegäste sichtbar sind allerdings nur die kleineren Arbeiten. Diese werden von dem Betriebsleiter und seinem Team teilweise eigenhändig ausgeführt. "Vorne am Kassenbereich haben wir gestrichen. Und wir haben im Bad verfugt", erzählt Domenico Eisert, Schwimmmeister des Haaner Hallenbads. Die Mitarbeiter des Schwimmbads sind Allrounder, handwerklich begabt und packen mit an, wo sie können.

"Der Plan steht und wir werden rechtzeitig fertig", sagt Arnd Berghaus. Ab Mitte der nächsten Woche werden die Becken gefüllt. "Das nimmt etwa drei Tage in Anspruch", erzählt er. Das Wasser kommt mit ungefähr acht Grad Celsius aus der Leitung. "Wenn wir das Füllen zu schnell machen, platzen uns die Fliesen auf. Das sieht man häufig in Schwimmbädern", erklärt der Arnd Berghaus. Zum Aufheizen, auf angenehme 28 Grad Celsius, braucht es dann noch einmal drei Tage. Diese Temperatur ist hoch für ein Schwimmerbecken und hat damit zu tun, dass im Haaner Hallenbad alles über einen Kreislauf läuft. Das Wasser des Schwimmer- und des Nichtschwimmerbeckens kommt im Keller zusammen. "Die Temperatur im Nichtschwimmerbecken soll um die 30 Grad Celsius betragen. Das Becken für die Schwimmer muss so warm sein, da kein größerer Unterschied im selben Kreislauf machbar wäre", berichtet Berghaus.

Am Ende der kommenden Woche wird dann auch die neue Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Bevor Anfang September die Badegäste kommen, soll sich das System eingespielt haben.

Im nächsten Jahr, wieder in den Sommerferien, soll der letzte Abschnitt der Sanierung durchgeführt werden. Die Elektrotechnik, die restliche Betonsanierung und das Dach werden dann auf den neuesten Stand gebracht. "Die Sommerferien sind die beste Zeit. Viele Schulen und Vereine nutzen das Bad. Die sind dann nicht auf eine Alternative angewiesen. Der öffentliche Betrieb ist in dieser Zeit ebenfalls abgeflacht, da viele im Urlaub sind oder die warmen Tage im Freibad nutzen", resümiert Berghaus.

(RP)
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